Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

893 Beiträge seit 08.09.2003

herrschende Interpretationen

JT schrieb am 19. September 2003 16:57

> sky4walk schrieb am 19. September 2003 16:35
> > Naja, ich denke, dass ist doch genau die Aufgabe eines Theologen, so
> > etwas herauszufinden, wie es damals war. Ein Theologe ist im
> > Endeffekt auch nix anderes als ein Archeologe, halt nur mehr auf das
> > biblische spezilisiert.
> Du hast es nicht verstanden.
> Weder Bibel, noch Koran oder Thora oder andere religiöse Machwerke
> werden als "archäologisches Artefakt" benutzt.
Kommt drauf an von wem. Bei manchen Theologen heutzutage sind es
tatsaechlich nur "Artefakte".

> Sie werden seit jeher zur Rechtfertigung dessen benutzt, was die
> Herrscher über ihre Interpretation zu tun gedenken.
>
> Und diese Interpretation wird dann so ausgelegt, wie es in die
> jeweilige Tagespolitik passt.
Es gab natuerlich Theologen, die sich an der "Tagespolitik"
orientiert haben, aber das war wohl eine Minderheit (heute bestimmt).
Etwas anderes ist, dass sich die Herrschenden aus den verschiedenen
Interpretationen in der Regel die "passende" ausgesucht haben :-(

> Diese Interpretation ist zudem derartig biegsam, daß z.B. das Gebot
> "Du sollst nicht töten" noch nie einen Christen davon abgehalten hat,
> eben dies zu tun.
Noch nie??? Ich habe schon von solchen Faellen gehoert. Leider viel
zu wenige.

> Und genau aus diesem Grunde ist auch jegliche Interpretation des
> "Aug' um Auge" der jeweiligen Tagespolitik unterworfen. Nur um mal
> zum Ausgangspunkt zurückzukommen.
Die angegebene Interpretation dazu stammt von den Rabbinen. Ich
glaube nicht, dass es da einen Zusammenhang mit der Tagespolitik der
damaligen ("christlichen"!) Herrscher gab.
Deine Thesen kommen mir eher wie Vorurteile vor, wenn ich das mal so
offen sagen darf!

> Du kannst mit solchen "Interpretationen" nicht, aber auch gar nichts
> beweisen außer deinem eigenen Standpunkt. Schon gar nicht den
> Standpunkt des Autors.
Viele Theologen "interpretieren" nicht so drauf los. Sie untersuchen
die damaligen Verhaeltnisse (Kultur, Sprache, literarische Parallelen
etc.) und versuchen schon, dem "Standpunkt des Autors" so nahe wie
moeglich zu kommen.
"Beweisen" ist natuerlich ein hoher Anspruch, da muss die Sache schon
sehr eindeutig sein ....

Vielleicht sollte mensch mal den "Autor hinter den Autoren" fragen,
wie er's gemeint hat ...

Helmut

Bewerten
- +
Ansicht umschalten