... oder "На войне как на войне", wie die Russen sagen würden.
Ist der Bildungsstand der Deutschen wirklich so niedrig? Hat denn keiner Grimmelshausen gelesen oder sich Dürers "Ritter, Tod und Teufel" angeschaut? Angeblich leben in Deutschland mehr als 40 Millionen Christen, die müssen doch die Bibel gelesen haben. Im Alten Testament ist der Krieg ja nun wirklich drastisch genug dargestellt worden, ich erinnere mich nur an David und seine Säcke mit Philister-Penissen.
Glaubt denn wirklich einer diese Mär, dass moderne Kriege "menschlich" und "sauber" geführt werden? Wo soll denn das das letzte Mal passiert sein? Als die Amis Atombomben auf Japan abgeworfen haben und dabei zehntausende Kinder getötet haben, worauf sie immer noch stolz sind? Streubomben in Vietnam? Abu Ghuraib? "Die Islamisten sind Aleppos letzte Hoffnung"? Die Entmenschlichung begleitet jeden Krieg, immer, immer jede Seite.
Ist der Mensch denn wirklich so vergesslich? Glaubt da wirklich jemand an den Kampf Gut gegen Böse? Odessa, Schüsse in die Beine gefangener russischer Soldaten, alles nicht passiert? Asow, alles lupenreine Demokraten? Bandera und UPA, alles Opfer der Umstände? Bataillon Nachtigall und Schuchewytsch vergessen? Hiwis und Trawniki ausgeblendet?
Und wenn man nun diesen ganzen Brain-Fuck einer Welt des Lichts und der Welt der Finsternis beiseite lässt:
Ziel des Krieges ist es, dem Gegner die eigene Politik und den eigenen Willen aufzuzwingen bzw. seinem Willen zu widerstehen. Die Mittel sind dem Ziel angemessen. Hat der Gegner einen starken Willen, dann müssen auch die Mittel gewaltig sein.
- Der russische Staat (und das ist nicht nur Putin) sieht sich durch einen ukrainischen Staat in der NATO (der den Willen zur atomaren Aufrüstung bekundet hat) in seiner Existenz bedroht.
- Der ukrainische Staat schwelgt in Russophobie. Er hat z.B. als Staatsdoktrin die Interpretation der Hungerkatastrophe in der 30ger Jahren als Völkermord durch die "Moskowiter". Dank Unterstützung durch die "Welt des Lichts" glaubt er, die Mittel zu haben, dem russischen Staat seinen Willen aufzuzwingen.
Da die Gräben so tief sind und beide Gegner einen starken Willen haben, ist meine düstere Prophezeiung: Solange nicht eine Seite komplett vernichtet ist, wird es keinen Frieden geben. Ein Einfrieren des Konfliktes wird immer für den Zeitraum funktionieren, in welchem beide Gegner keinen wesentlichen Vorteil auf ihrer Seite sehen und deswegen ihre Kräfte neu sammeln. Glaubt dann eine der beiden Seiten, den Krieg gewinnen zu können, wird dieser Konflikt wieder neu ausgetragen.
Als Konsequenz für uns Deutsche: Wenn wir nicht in diesen Todeskampf mit hineingezogen werden wollen (und das letzte Mittel des russischen Staates werden Atombomben sein, zuerst die kleinen taktischen, was danach kommt, will ich mir nicht vorstellen), dann sollten wir uns heraushalten und nur humanitäre Hilfe leisten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.10.2022 21:41).