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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Re: Zur besseren Einordnung ...

Regenwetter schrieb am 11.01.2024 10:26:

Karl Sten schrieb am 11.01.2024 02:53:

... Telepolis hat hier das kleine aber wichtige Detail vergessen zu sagen, dass der Autor Botschaftsrat a.D. der DDR ist. Ich fühle mich getäuscht.


In dem Telepolis-Beitrag angegeben und wörtlich zitiert:

Dr. Hubert Thielicke, geb. 1949, Studium der Volkswirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Außenpolitik an der Moskauer Diplomatenakademie. 1972 bis 1990 Tätigkeit im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, darunter

Ich sehe wenig Möglichkeiten den relevanten Teil des Lebenslaufes noch deutlicher zu bezeichnen und muss schließen, entweder haben Sie nicht sorgfältig gelesen, was immer passieren kann, oder einen Grund zum Diskreditieren gesucht, was bedenklich wäre.

Und allen Lesern sollte bewusst sein, dass in solchen Positionen nur die absolut Linientreuen eines untergegangenen Regimes gearbeitet haben.

Wie sagte Gorbatschow damals so schön, sinngemäß wiedergegeben: Das System der kommunistischen UdSSR ist nur das erste der untergehenden zwei großen Systeme. Der Untergang der DDR ist etwas besonderes. Nicht weil ein System unterging, sondern wie es unterging. Es ging friedlich, ohne Waffengewalt, ohne (auch von außen angezettelten) Bürgerkrieg unter. Wenn ich Popper richtig in Erinnerung habe, dann ist gerade im Untergang eines Regimes zu sehen, welche Qualtität dieses Regime hatte. Insoweit gebrauchen wir in der Welt mehr DDR.
Dr. Thielicke wird aus einer anderen Gedankenschule kommen. Da es viele Gedankenschule in der Welt gibt, ist es doch gut sich mit ihnen beschäftigen zu können. Lese ich nur die Publikationen der DGAP werde ich vielleicht ein einseitiges, verzerrtes Bild zu den beschriebenen Themen bekommen. Waren unsere Väter, die neben dem Lesen des Völkischen Beobachters auch BBC hörten, die schlechter informierten Deutschen? Und erkannten sie aus ihrem Medienkonsum vielleicht besser die Propaganda?

..., aber der Mann hat, wie übrigens auch Rainer Rupp, aktiv gegen die deutschen Intressen gearbeitet.

Dies setzt eine sehr spezielle Weltsicht voraus. Dr. Thielicke wird, hoffe ich wenigstens, aktiv für die Interessen des ihn beschäftigenden deutschen Gemeinwesens gearbeitet haben. Das er damit im Gegensatz zu einem anderen deutschen Gemeinwesen vermutlich stand, ändert nichts daran, dass er für deutsche Interessen gearbeitet hat. Die Wiedervereinigung kann doch nicht so verstanden werden, dass ich aus dem Blickwinkel von Dominanz und Submission das Thema angehe. Dann hätten wir keine Wiedervereinigung sondern eine Übernahme.
Rainer Rupp hat eindeutig gegen Strafgesetze verstoßen. Ich gehe davon aus trotzdem war sein Tun von Nutzen. Eindeutig ein Dilemma. Seine politischen Analysen sind auch heute noch klug.

nun ja, wie will man denn die Arbeit für ein Gemeinwesen nennen, das seine Bürger über Jahrzehnte eingesperrt und im Zweifelsfall erschossen hat, wenn sie flüchten wollten ?
Soll man ernsthaft dankbar sein, dass dieses Gemeinwesen bei seinem Untergang nicht noch ein Blutbad angerichtet hat ? Es hat ja auch so schon genügend Leben zerstört.

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