Die Leute, die 1990 den Krieg gegen Moldawien begannen, sind genauso Bürger dieses Landes gewesen, wie die Kosowaren Bürger Serbiens waren. Die Familien der Leute sind teilweise schon unter Stalin dahingezogen, da kannst du nicht einfach ein halbes Jahrhundert später sagen: Verschwindet, geht heim, zurück nach Russland.
Transnistrien ist ein Miniaturstaat, der einzig und allein entstanden ist, weil 1990 die russischsprachigen Sowjetbürger*innen Moldawiens Angst davor hatten, dass Bessarabien wieder an Rumänien angegliedert werden könnte, Russland nutzte das als Destabilisierungsschachfigur und heute entfällt der Großteil des BIP - was der TP-Artikel nicht beleuchtet hat, naja vermutlich zu kurz dafür - auf das eine Unternehmen Sheriff (
https://de.wikipedia.org/wiki/Sheriff_(Unternehmen)
), das den Großteil der Bevölkerung versklawt hat. Staatskapitalismus im Stile dessen, wie sich Putin Russlands Zukunft vorstellt. Eine Situation, wie wenn Henry Ford Diktator der USA geworden wäre, oder auch Brave New World. Die Situation ist absurd und natürlich im Detail anders als Kosowo (
https://www.theguardian.com/world/from-the-archive-blog/2019/mar/20/how-milosevic-stripped-kosovos-autonomy-archive-1989
), aber nichts desto trotz sind die Prjidnestrowier (Transnistrier) eine Bevölkerungsgruppe des Landes, in dem sie leben, und nicht einfach als "Urlauber und Gastarbeiter" abzustempeln. Die Kinder von Cem Özdemir wirst du ja hoffentlich auch nicht als Undeutsche titulieren wollen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.02.2024 20:21).