Der Ethnozentrismus war die ganze Sowjetzeit hindurch da und einige Historiker gehen sogar davon aus, dass die teilweise unmögliche Grenzziehung (insb. Zentralasien) gezielt so gewählt wurde, dass bei einem Zusammenbruch der UdSSR Krieg die Folge sein musste. So entsteht dann eine traumatische Erfahrung, die die vorangegangene Zeit als besonders schön und friedlich erscheinen lässt. Es gibt und gab viele Leute, die den Ethnozentrismus nicht wahrgenommen haben, weil er aus der Presse herauszensiert wurde. Ein ehemaliger DDR-Spiegel-Korrespondent hatte das mal mit einer Anekdote aus Ost-Berlin auf den Punkt gebracht: Die StaSi hat sehr effektiv verhindern können, dass selbst verdeckt recherchierende Westkorrespondenten bei Heimspielen des Fußballvereins Dynamo Berlin ins Stadion kommen. In vielen Jahren gelang es ihm nur ein einziges Mal, sich doch hinein zu schmuggeln. Und was er sah, waren Hitlergrüße in der Fankurve. Genausowenig wie die Unruhen in Hoyerswerda und Rostock Lichtenhagen kamen die nationalistischen Kriegsspiele in der Ex-UdSSR aus dem Nichts. In der Presse durfte sowas vor Glasnost nicht erwähnt werden - Nationalisten kommen in Antifaschistischen Staaten nicht vor, sie können nicht sein, weil sie nicht sein dürfen, DECKEL ZU!
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