1. Morgenmahl (Zeitpunkt je nach Jahreszeit): Milchhaferbrei, bissl Butter und Ei.
2. Morgenkaffee: (Zeitpunkt wie oben.): Malzkaffee, Butterbrot mit Marmelade
3. Mittagessen: Diverse Eintöpfe auf Kartoffelbasis oder Gräupchen, Brot
4. Vesper: Wieder Malzkaffee und Brot mit Speckfett, manchmal Leber- bzw. Blutwurst
5 Abendessen: Zumeist Pellkartoffeln mit Quark und Butter, evtl. Leberwurst, oft Leinöl
An Sonn- u. Feiertagen gabs Fleischgerichte (Fleisch aus dem Pökelfass) und statt Brot zu den Kaffeezeiten ein Hefegebäck wie Krapfen. Oftmals musste Butter aus finanziellen Gründen verkauft werden, dann gabs nur Leinöl. Magerquark stand immer zur Verfügung. Man produzierte auch eine Art "Harzer Käse" daraus. Meist wurden nur 1-2 Schweine für den Eigenbedarf im Spätherbst geschlachtet. Manchmal gabs ein Suppenhuhn - und wer über Chinesen jetzt her zieht, auch damals wurden hier in Deutschland Hühnerfüsse und Hühnerköpfe ausgekocht und die Brühe diente als Suppengrundlage. Willkommen waren auch Kaninchen, oftmals im Rinderstall gehalten, weil sie sich von den Futterresten dort ohne Aufwand selbst ernähren konnten. Als gelegentliche Abwechslung dienten billig zu erwerbende eingesalzene Heringe oder manchmal Stockfisch. Die Großmutter kochte zumeist und wenn sie eine gute Köchin war, wurde natürlich versucht, zu variieren - im Rahmen des Möglichen. Wenn nicht, dann war Monotonie angesagt. Bier gabs nur am Sonntag, in einer Kanne vom Dorfwirt geholt und gelegentlich einen Schnaps. Nur an den Weihnachtsfeiertagen gab es Extras und Luxus. Stollen mit Zucker, Mandeln, Korinthen, Orangeat und viel Butter, Bohnenkaffee und Weissgebäck, Fleischgerichte, Bratwurst mit diversen Kartoffelknödelvarianten. Sauerkraut bildete im Winter auch einen Gutteil der Ernährung. Wer hat von euch Forenten schon einmal ein Sauerkrautbrot probiert?