Es sei denn, man verschenkt die Unternehmen danach an jeweils neue Eigentümer, so dass es wirklich z. B. 10 völlig voneinander unabhängige Unternehmen sind. Außerdem müssen die Unternehmen sehr klein (<5 ständig beschäftigte Mitarbeiter) oder aus lauter leitenden Angestellten oder aus lauter Leiharbeitern bestehen. Allerdings: auch Leiharbeiter haben mittlerweile zumindest das aktive Wahlrecht, wenn sie mehr als drei Monate im Betrieb sind.
Leitende Angestellte jedoch haben bestimmte Merkmale, so dass der Titel "leitender Bodenfeger" alleine noch nicht die Anforderungen eines leitenden Angestellten erfüllt.
Im übrigen erleichtert der Arbeitgeber den Mitarbeitern mit kleineren Betrieben die Wahl nur, weil dann das vereinfachte Wahlverfahren zur Anwendung kommt.
Anfechtung einer Betriebsratswahl ist auch nicht so einfach, weil meiner Erinnerung nach die Wahl trotz Formfehlern anerkannt wird, wenn sie vom Wesen her richtig gelaufen ist - man kann sie also nicht anfechten, weil Günther als Günter auf der Liste stand.
Aber meistens bekommen es die Arbeitnehmer eh schon im Ansatz nicht auf die Kette - ein Teil der Belegschaft will "damit nichts zu tun" haben, der andere Teil wähnt (mit Betonung auf: wähnt) sich in der Gunst der Geschäftsleitung, der nächste Teil geht einfach beizeiten und wer es auch nur vielleicht tun könnte, wird rausgemobbt. Also lieber nicht zu intelligent und durchsetzungsfähig erscheinen...
Dabei halte ich Betriebsräte für eine für das Unternehmen meist positive Sache, weil man darüber z. B. immer vorhandene Unzufriedenheit bündeln und aus dem alltäglichen Arbeitsleben herausnehmen kann, wo sie z. B. durch ständiges Gemaule destruktiv wirkt. Zudem verhindert ein Betriebsrat als Regulativ, dass eine GL zusehends austickt und das Unternehmen unter Zuhilfenahme der eigenen Blödheit/übersteigerter menschlicher Schwächen an die Wand fährt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.11.2021 15:32).