Einen kausalen Zusammenhang zwischen Aufrüstung und einem darauffolgenden Krieg halte ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt für nicht gegeben. Es handelt sich aus meiner Sicht um einen Fall, der mit „Cum hoc ergo propter hoc“ bezeichnet werden könnte, also um eine nur scheinbare Kausalität.
Hierfür sehe ich im wesentlichen drei Gründe. Zum einen hatten die beiden Weltkriege im 20 Jh. andere Hintergründe, die in die Katastrophe führten. Zum Zweiten wird im 21 Jh. eine „Hybride Kriegsführung“ angewandt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus regional begrenzten Militäreinsätzen, Wirtschaftskriegen, Cyberattacken, Desinformationskampagnen etc. Und schließlich scheint die Stimmung in den USA derzeit mehr in Richtung Isolationismus zu tendieren. Aufgrund zunehmender innenpolitischer Probleme und der angespannten Finanzlage des Staates sehen viele Experten einen außenpolitischen Paradigmenwechsel, der zu einem gewissen Rückzug der Vereinigten Staaten führen könnte.
Insofern habe ich durchaus die Hoffnung, dass die zentralen geopolitischen Akteure - China, Russland und die USA - eine diplomatische Lösung der aktuellen Konflikte finden werden.