Arutha schrieb am 25.04.2024 12:14:
So wie ich das verstanden habe gab es kein Wettrüsten vor dem ersten Weltkrieg.
Das deutsche Flotten Bauprogramm (Risikoflotte) sah vor 2/3 der englischen Kapazitäten zu erreichen um für England das Risiko eines Krieges zu vergrößern.
Ein rein defensiver Verteidigungsplan.
Selbst diese "Verteidigungsplan"war vor 1914 aufgegeben, und weiter Bauprogramme von deutscher Seite aus Kostengründen gestoppt.
Dieser "rein defensive" Verteidigungsplan war für die Briten geostrategisch aber ein großes Problem. Die in der Heimat (Nord-und Ostsee) stationierte deutsche Flotte stand damit auch direkt vor der britischen Haustür. Also musste auch die Royal Navy entsprechen stark in der Heimat stationiert sein. Damit blieb aber zu wenig für den Rest des Empires übrig, und zudem lag GB wegetechnisch am Rand des Imperiums.
Das fanden die Kolonien gar nicht toll und forderten lautstark eine Vergrößerung der Flotte. Malaysia und Neuseeland gingen soweit das sie sogar Geld für neue Schiffe aufbrachten (Schlachtschiff HMS Malaya und Schlachtkreuzer HMS New Zealand). Australien aber reichte das nicht, sie wollten eine eigene Flotte und das letzte Wort darüber haben wo sie eingesetzt wird. Und zum Entsetzen der Royal Navy setzte sich Australien durch, die Royal Australien Navy wurde gegründet und Australien finanzierte den Schlachtkreuzer HMAS Australia.
Tirpitz hatte gehofft dieses Dilemma würde GB zwingen sich auf die Seite Deutschlands oder zumindest nicht gegen Deutschland zu stellen um den Rücken frei zu haben. Das ging nach hinten los, GB legte lieber die Streitigkeiten mit Frankreich und Russland bei um diesen den Rücken zudrehen zu können...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.04.2024 15:01).