Im Westen gibt es auch keinen besonderen Idealismus: den hat es nur in irgendwelchen Phantasien gegeben.
Zwar beruhen alle "Idealismen" auf "Phantasien", doch wesentlicher finde ich, wenn der "Idealismus" der Vereinigten Staaten von Amerika („the land of the free and the home of the brave“, „God’s Own Country“ ...) vergessen wird. Schließlich fühlen sie sich berufen, mit dieser Ideologie die Welt zu beherrschen.
Zur Durchsetzung dieses unipolaren Anspruchs haben sie seit dem 19. Jahrhundert eine Langzeitstrategie entwickelt, wozu die Aufrechterhaltung einer übermäßig hochgerüsteten Armee und die Einrichtung von etwa 1.000 Militärstützpunkten in aller Welt gehören.
Dabei ist nicht zu übersehen, dass die US-amerikanische Gesellschaft in weiten Teilen und bis in den Kongress hinein religiös-fundamentalistisch fanatisiert ist. Bis in die Gegenwart ist hier die Wahlverwandtschaft zwischen Puritanismus und Kapitalismus, eine „ökonomische Prädestinationslehre“ – wen Gott liebt, den lässt er reich werden – tief verwurzelt. Darüber hinaus sind viele der Hardliner offensichtlich der Ansicht, dass alles, was den USA nützt, letztlich der ganzen Welt zugutekommt, woraus sich ihr Anspruch auf globale Vorherrschaft ergibt.