Die Menschen sind schon einen besondere Spezies. Sie sind vernunftbegabt, aber gehen mit dieser Begabung äußerst sparsam um.
Politisch sind wir im Grunde wieder am Beginn des 17.Jahrhunderts angekommen, es geht zwar nicht mehr um religiösen Zwist, aber der geopolitischer Machtkampf wird hinter quasireligiösen Floskeln (Kampf Demokratie gegen Autokratie) versteckt. Zumindest beharrt jede Seite mit quasi maximaler Selbstgerechtigkeit auf der absoluten Richtigkeit des eigenen Standpunktes - bis in den Krieg, auch das dem 17.Jh. nicht unähnlich.
Konfrontation scheint das Gebot der Stunde und vor diesem Hintergrund kann ich die Hoffnungen, man könne eine globale Aufgabe wie die Eindämmung des Klimawandels erfolgreich bewältigen, nicht mehr nachvollziehen. Zumal die Prioritäten in der Politik gesetzt sind - statt globaler Kooperation und Zusammenarbeit stehen die Zeichen auf einen neue Blockbildung (einen neuen Kalten Krieg haben wir schon) und weiterer Konfrontation.
Dabei sind auch beim Klimawandel die Interessenlagen gar nicht einheitlich und es müsste ein Interessenausgleich erfolgen, um die Ziel zu erreichen.
Sollte man nicht eher daran arbeiten, den Klimawandel zu gestalten, d.h. versuchen mit ihm zu leben, wenn die Eindämmung der Erwärmung gar kein realistisches Ziel ist?
391 Beiträge seit 07.06.2022