Das ist wohl richtig.
Aber erstens ist die Bahn nicht so flexibel, dass sie bei einem Kundenansturm plötzlich neue (also zusätzliche) Züge auf die Gleise stellen würde. Es fahren also weit überwiegend Züge, die sowieso schon fahren. Aber natürlich haben diese Züge jetzt mehr zu schleppen. Schauen wir uns das mal überschlägig an: So ein Reisezugwagen wiegt netto ca. 40 t. Wenn 100 Leute drin sitzen/stehen, ist er mehr als voll. Die wiegen kaum mehr als 10 t. Bei Doppelstockwagen ist das Verhältnis vielleicht etwas günstiger. Die 10 Tonnen will ich jetzt nicht vernachlässigen, aber man kann schon sehen, dass es für die Lok keinen großen Unterschied macht, ob sie einen leeren oder einen vollen Zug zieht. - Was ein Zug für eine Leistungsaufnahme hat, weiß ich nicht. Ich schätze mal, es sind so im Schnitt 2...3 MW bei einer Kapazität von 500 Fahrgästen, also 4 bis 6 kW je Fahrgast. Ist der Zug zwischen HH und GAP 10 h unterwegs (Nahverkehr), so sind das 40 bis 60 kWh, bei einem kWh-Preis von 15 Cent (die Bahn produziert einen Teil ihres Stroms mit Wasserkraft selbst; den Rest kauft sie an der Börse, was in der Vergangenheit spottbillig war) sind wir bei 6...9 Euro.
Aber natürlich sind das nur die Energiekosten, und da sind ziemliche Schätzunsicherheiten drin. Von Kostendeckung würde ich da nie reden.
Und zweitens stellt sich die Frage, ob da vielleicht der eine oder andere mit der Bahn gefahren ist, der sonst mit dem Auto gefahren wäre. Autobilanz gefällig? 800 km mit 5 l auf 100 km = 40 Liter = 7 Euro = 450 kWh (chemische Energie). Das sind dann aber auch nur die Energiekosten.
Aber eigentlich ging's ja ums Klima. CO2-Bilanz und so. Das kriege ich auf die Schnelle nicht zusammen.