Die alles entscheidende Frage ist trotz der richtigen Analyse des Autors damit natürlich nicht beantwortet: Wie hegt man Putin ein?
Putin denkt imperial und lässt sich immer mehr in völkische Diskussionen ein, die ihm gestatten, die eigenen Landsleute von seinen Vorstellungen zu überzeugen. Schade, dass niemand unserer Politiker bisher den Mut hatte, der Ukraine mal ins Stammbuch zu schreiben, dass ukrainischer Nationalismus nicht zum westlichen Freiheits- und Demokratiebegriff passt. Man hätte hier Putin den Wind aus den Segeln nehmen können.
Wie auch immer, der Krieg in der Ukraine ist nun Realität. Putin ist unser Gegner.
Gegen ihn Krieg zu führen, auch indirekt durch immer intensivere Waffenlieferungen, ist eine ausgesprochen dumme Idee. Aber was hilft dann?
Frieden wird wohl erst dann eintreten, wenn die Menschen nicht mehr hoffen, durch eine Weiterführung des Krieges noch Vorteile erringen zu können.
Wer auf einen Sieg hofft, oder gar Gerechtigkeit, der wird den Krieg jedenfalls nicht beenden.
Das ist auch keine Frage des Gesichtswahrens, sondern der Abwägung von Interessen.
Putin könnte eine Perspektive geboten werden, wenn man ihm die große Show, die Illusion gönnt, mit der Nato, also den USA gleichberechtigt zu verhandeln.
Die Ukraine braucht eine Perspektive, jenseits der Illusion, vom Westen verteidigt zu werden. Die EU könnte hier eine Rolle spielen, zumindest eine wirtschaftliche Perspektive für die Ukraine, raus aus der Armut und der Staatsverschuldung zu finden.