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  • Frank Kempelmann

mehr als 1000 Beiträge seit 17.04.2007

So schlüssig die Grundlagen, so schwierig die Umsetzung


Es scheint tatsächlich kein haltbares Argument gegen eine
Reanimation zu geben, solange genügend Informationen zur
Gehirnstruktur erhalten sind. Doch in der Praxis kommt die
Einfrier-Methode meiner Meinung nach nur für Wenige in betracht:

- Die Konservierung und Langzeitkühlung ist kostenintensiv.

- In vielen Ländern ist es aus rechtlichen oder religiösen
Gründen verboten, so mit einem Leichnam zu verfahren.

- Die Finanzierung durch Lebensversicherungsgesellschaften ist
schwierig. (Vielleicht weil der potentiell nicht Tod ist?)

- Die Methode ist bei Obduktion, Unfall sowie alters- bzw.
krankheitsbedingter Degeneration der neuronalen Vernetzung oft nicht
sinnvoll anwendbar.

- Für Angehörige aus ethischen und finanziellen Gründen
oft wenig akzeptabel.

- Die Idee findet wenig Anhängen. Denn sie ist religiös
besetzt und der Machbarkeitsnachweis naturgemäß erst in der
Zukunft möglich.

- Psychologische Mechanismen sorgen dafür, dass wir vermeintliche
Gegebenheiten des Lebens verinnerlichen – und dazu gehört nun mal
immer noch der Tod.

Schade, aber nicht unabänderlich. Jeder sollte zumindest einmal im
Leben Plausibilität und Kosten/Nutzen dieser Alternative für
sich(!) abwägen. Aufgrund neuer Techniken erscheint jedes
ungewollte Ende als vermeidbarer Verlust - einer Welt.

Frank Kempelmann


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