Dass die AfD die Sprache vergiftet? Mal umsehen: der größte Aufreger war ja schon Gaulands "Vogelschiss". Das ist zwar unpassend, aber wirklich wirklich schlimm ist es nicht. Derzeit ist die AfD überwiegend mit "Diesel retten" unterwegs. Auch nicht unbedingt Volksverhetzung.
Ein Wort wie "Bevölkerungsaustausch" wird zumindest die Parteiführung nie in den Mund nehmen. Muss sie ja auch nicht, das Publikum assoziiert das ganz von selbst. Da ist schon eher was dran, auf der Metaebene ist die Partei schon nicht mehr ganz so harmlos.
Am ergiebigsten wäre natürlich das, was auf den Treffen in Kandel und Chemnitz gesprochen wurde. Da hat die AfD den Kernnazis von Front 34 und dem III. Weg eine bürgerliche Fassade verpasst und sich mit denen bestens verstanden. Was da gesprochen wurde, wäre schon interessanter, aber da waren die Mikrofone aus.
Nein, ich will die nicht verharmlosen. In Österreich ist nach dieser Legislatur der gesamte, bislang vorbildliche Sozialstaat einfach weg. Der Drecksnazi und der Bubi, die schaffen das. Was aber unbemerkt bleibt, weil ihre Gegner Sprachästheten sind und auf eine verbale Entgleisung warten. Genau wie die Tatsache, dass die Energiewende proaktiv von den Rechten ausgebremst wird. Wofür sie die dicken Spenden von den Energiekonzernen bekommen. Und wahrscheinlich auch noch von Mohammed Bin Salman.
Dann machen die so weiter: ihre Gegner warten darauf, dass sie etwas Falsches sagen. Genau da halten sie sich zurück. Die machen Realpolitik.
Gruß Artur