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  • Zielscheibe

mehr als 1000 Beiträge seit 14.09.2000

Die Evolution gibt etwas vor?

mordsDing boa eh schrieb am 6. April 2009 18:47

> > Tja, das nennt sich Evolution - schon 'mal etwas von "survival of the
> > fittest" gehört? Willst Du Naturgesetze abschaffen?

> Was du als Evolution bezeichnest, ist keine. Es ist auch keine
> natürliche Selektion. Der Knöterich ist auch nicht auf natürliche Art
> und Weise eingewandert, wie das die Evolution vorgeben würde, sondern
> eingebracht worden. 

Wo kann ich denn bitteschön das Gesetzbuch der Evolution einsehen, wo
drin steht, was die Evolution vorgibt - und was nicht?

> Dadurch wird ein durch Evolution entstandener
> Lebensraum nachteilig beeinflußt.

Wenn Biber einen Damm bauen, wir ein zuvor durch die Evolution
entstandender Lebensraum durch Überflutung ebenfalls nachteilig
beeinflusst. Müssen Biber auch ausgerottet werden? Als nach der
letzten Eiszeit die "niederen" Pflanzen durch höherwachsende Spezies
verdrängt wurden, was das ebenfalls eine nachteilige Beeinflussung
eines zuvor durch Evolution enstandenen Lebensraumes. Warum ist die
Evolution damals nicht entschlossen eingeschritten?

> Das Argument der Evolution ist hier völlig fehl am Platze, weil
> Veränderungen nicht auf natürliche Weise stattfinden und auch nicht
> die der Evolution typischen Zeiträume umfassen.

Was ist denn die natürliche Weise bitte? Definiere 'mal... Und was
ist ein für die Evolution typischer Zeitraum? Die großen Seuchen des
Mittelalters haben nur eine Generation benötigt, um die
widerstandsfähigen Vorfahren der heutigen Menschen
herauszuselektieren - ist das auch widernatürlich gewesen? Weil: es
handelte sich ja offensichtlich um einen untypisch kurzen Zeitraum,
oder?

> > Aha - wenn der böse Mensch also irgendeine blöde Kröte aussetzt, muss
> > die ausgerottet werden - schon klar. 

> Dir offenbar nicht. Besser ist es, gebietsfremde Arten gar nicht
> einzuschleppen. 

Noch einmal: wenn die gebietsfremden Arten aber sozusagen auf eigene
Faust einwandern (siehe Besiedelung zahlreicher, festlandsferner
Inseln), dann ist das in Ordnung, richtig? Demnach besteht also ein
substanzieller Unterschied zwischen einer Art, die selber schwimmt
bzw. angetrieben wird und einer Art, die eine Schiffspassage gebucht
hat? Aha. Und welcher wäre der?

> Wenn die Natur von sich aus solche Veränderungen
> zuläßt und fördert, 

Pssst! Die Natur lässt gar nichts zu und fördert auch nichts, denn
sie hat kein Bewußtsein. Es sei denn, Du glaubst an Geister und
ähnlichen Spuk - dann solltest Du aber nicht über die Evolution
diskutieren, weil sich beides nicht sehr gut zusammen verträgt.

> ist das etwas völlig anderes da sich dabei auch
> noch andere Veränderungen ergeben, die nachteilige Entwicklungen
> abfedern können. 

"Des einen Freud, des anderen Leid" - gilt in
Räuber-Beute-Beziehungen ebenso wie in der Evolution.

> Gerade der Knöterich oder die Aga-Kröte sind aber
> Beispiele für extrem negative Entwicklungen menschlicher Eingriffe.

Was wäre denn, wenn Aga-Kröte und Knöterich zu Fuß gekommen wären?
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber trotzdem...

> > Aber wenn das Vieh sich selbst
> > über die Grenze geschleppt hat und das nur lange genug her ist (sagen
> > wir: 1217 Jahre, 11 Monate, 18 Tage und 15 Stunden - ist Dir diese
> > Grenze genehm?), dann ist das OK? Gibt es schon ein Gesetz, das
> > fremde Arten in gute und böse aufteilt? 

> Das ist dummes Gerede. 

Aha. Aber wie lautete die Antwort denn? Wäre das jetzt OK oder nicht?

> Es ist hier die Rede von invasiven Arten, die
> schädigende Auswirkungen auf die durch evolutionäre Vorgänge
> geschaffenen natürlichen Lebenräume haben. 

Was wäre, wenn diese invasiven Arten (wie weiland der Mensch) zu Fuß
gekommen wären?

> Es gibt auch gebietsfremde
> Arten, die nicht invasiv und nicht schädigend wirken. 

Also gibt es eine oberste Evolutions-Behörde, die die guten Arten
passieren lässt, die bösen aber auf irgendeine geheime, bislang
unentdeckte Weise aufhält? Sehr interessant.

> In jedem garten
> findet man solche Organismen. 

Du stellst jetzt allen Ernstes einen Bezug zwischen Gärten und
Evolution bzw. Natur her? Und Du glaubst, dass Garten und Natur
synonyme Begriffe sind? Jetzt wird mir einiges klar...

> Da sie aber nicht schaden, oder sogar
> nützen, kann man hier ganz andere Maßstäbe anlegen.
> > 
> > Gut, dass Du nicht schon nach der letzten globalen Eiszeit gelebt
> > hast, sonst hätten wir hier in Europa noch immer keine Vegetation...

> Wieder dummes Gerede. 

Nö. Schlicht und einfach eine Tatsache. Deiner Ideologie folgend
hätten alle invadierenden Arten damals entschlossen zurückgeschlagen
und gnaaaaadenlos vernichtet werden müssen.

> Hätte der Mensch damals schon so stark in die
> natürliche Entwicklung eingegriffen wie er das heute tut, wäre das
> was du unter Evolution oder natürlicher Entwicklung verstehst, heute
> noch viel mehr ein Schrotthaufen als es ohnehin schon der Fall ist.
> Du widersprichst dir ja selbst, wenn du einerseits von natürlicher
> Evolution redest und andererseits die durch menschlichen Einfluß und
> in evolutionsuntypischen Zeiträumen herbeigeführten negativen
> Veränderungen verteidigst.

Pssst! Auch der Mensch ist Teil der Natur bzw. ein Produkt der
Evolution...


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