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  • hubid

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Natur

Tandralon schrieb am 7. April 2009 13:43
> Die Giftigkeit muss man erst einmal relativieren. Maiglöckchen, Eibe,
> viele Farne sind giftig. Dennoch kann man sie bedenkenlos anfassen,
> wenn man sich vor dem Essen die Hände wäscht. Kontaktgiftige Pflanzen
> sind seltener.

Und doch gibt es sie in fast jedem Garten (ich meine jetzt damit
nicht unbedingt den Gemüsegarten). Natürlich sind sie zumeist recht
harmlos, mehr als ein paar rote Pünktchen am Arm riskiert man kaum,
wenn man nicht gerade allergisch reagiert.

> Wenn aber schon "Hobbygärtnern", die man eher zur Fraktion der
> naturliebenden Menschen zählen dürfte, geraten wird, weniger
> natürlichen Kontakt zur Natur zu halten, dann sieht es arg schlimm
> aus. Der Mensch entfremdet sich der Natur.

Nun, das scheint mir tatsächlich eher ein Problem der entfremdeten
Menschen zu sein. Hier auf dem Lande, wo man permanent von "Natur"
umgeben ist, ist es einfach genauso normal, beim Hantieren mit
hautreizenden Pflanzen Handschuhe anzuziehen wie beim Ausreissen von
Dornensträuchern oder beim Schneiden der Rosen. Sprich: Es ist
einfach natürlich, dass Pflanzen genauso Abwehrmechanismen entwickelt
haben wie die kratzende Katze oder der beissende Hund. Da ist nichts
persönliches dabei.

Genauso natürlich ziehen manche Leute weder beim Hantieren mit der
Motorsäge noch beim Unkrautjäten Handschuhe an. Ist halt ein kleines
Zusatzrisiko damit verbunden, aber manch einer zieht die direktere
Verbindung zur Tätigkeit vor. Kann ich nachvollziehen, ich halte es
auch meist so, ich spaziere sogar meistens Barfuss herum.

> Noch schlimmer: er sieht
> in ihr bald vorwiegend eine Gefahr

Ja, genau deswegen sehe ich es als wichtig an, realistisch mit Natur
umzugehen. Ich habe Leute gesehen, die vor einer Kuh panisch
davonrennen, auf der anderen Seite kenne ich auch Leute, die von
einer (Mutter-)Kuh schwer verletzt wurden. Beides sind Extreme. Angst
ist nicht angebracht, aber Leichtsinn auch nicht.

Die Natur ist gnadenlos und lebensbedrohlich, und gleichzeitig ist
sie die Quelle unserer Existenz.

> Ich fasse fast alles an. Ich probiere sogar mir unbekannte Früchte. 

Gratuliere! Beim Essen halte ich persönlich mich allerdings zurück.
Ich war immer eine Null in Pflanzenkunde. Na gut, ich weiss, dass
Margeriten und Brennesseln essbar sind, wogegen man Fingerhut besser
nicht mampft, aber damit erschöpfen sich meine kulinarischen
Naturkenntnisse schon fast :-)

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