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  • mordsDing boa eh

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2005

re

Zielscheibe schrieb am 6. April 2009 17:26

> mordsDing boa eh schrieb am 6. April 2009 16:37

> > Es geht vor allem auch um Pflanzen, die hier nicht heimisch sind und
> > die heimische Flora teilweise schädigen, sich maßlos zum Nachteil der
> > heimischen Tier- und Pflanzenwelt ausbreiten. Ganze Biotope werden
> > dabei beeinträchtigt.

> Tja, das nennt sich Evolution - schon 'mal etwas von "survival of the
> fittest" gehört? Willst Du Naturgesetze abschaffen?

Was du als Evolution bezeichnest, ist keine. Es ist auch keine
natürliche Selektion. Der Knöterich ist auch nicht auf natürliche Art
und Weise eingewandert, wie das die Evolution vorgeben würde, sondern
eingebracht worden. Dadurch wird ein durch Evolution entstandener
Lebensraum nachteilig beeinflußt.
Das Argument der Evolution ist hier völlig fehl am Platze, weil
Veränderungen nicht auf natürliche Weise stattfinden und auch nicht
die der Evolution typischen Zeiträume umfassen.

Zur natürlichen Entwicklung gehört eigentlich auch, daß es natürliche
Grenzen und Hindernisse gibt, die Arten nicht überwinden können.
Deshalb haben sie in ihrem natürlichen Biotop auch entsprechende
Bedingungen, die ein natürliches Gleichgewicht garantieren. Durch die
Verschleppung von Arten über diese natürlichen Grenzen hinweg, wird
die natürliche Entwicklung am Zielort gestört.

> > Diese Organismen würde es hier gar nicht geben hätte man sie nicht
> > eingeschleppt. Da sie sich nachteilig auf andere Arten auswirken, ist
> > die Beseitigung oder Bekämpfung notwendig und gerechtfertigt. 

> Aha - wenn der böse Mensch also irgendeine blöde Kröte aussetzt, muss
> die ausgerottet werden - schon klar. 

Dir offenbar nicht. Besser ist es, gebietsfremde Arten gar nicht
einzuschleppen. Wenn die Natur von sich aus solche Veränderungen
zuläßt und fördert, ist das etwas völlig anderes da sich dabei auch
noch andere Veränderungen ergeben, die nachteilige Entwicklungen
abfedern können. Gerade der Knöterich oder die Aga-Kröte sind aber
Beispiele für extrem negative Entwicklungen menschlicher Eingriffe.
Um diese negativen Auswirkungen wieder auszugleichen, müßten also die
Anforderungen an das Umfeld der invasiven Arten geändert werden, so
wie die Natur das im Zuge der Evolution tut. Es müßten also mit der
gebietsfremden Art auch deren Freßfeinde oder Schädlinge mit
eingeführt werden. Das funktioniert aber nicht bei plötzlichem
Auftauchen invasiver Arten durch unnatürliche Verschleppung durch
Menschenhand. 

Ein weiteres Beispiel solcher Fehlentwicklungen sind Inseln des
Galapagosarchipels, wo die einst natürliche und im natürlichen
Gleichgewicht befindliche Population einheimischer Pflanzen und Tiere
an den Rand der Ausrottung gebracht wurde, weil gebietsfremde Arten
eingeschleppt wurden. Diese Entwicklung kann nur gestoppt werden,
wenn die invasiven Arten wieder entfernt werden. Erst dann ist wieder
eine natürliche, der Evolution typische Entwicklung möglich.

> Aber wenn das Vieh sich selbst
> über die Grenze geschleppt hat und das nur lange genug her ist (sagen
> wir: 1217 Jahre, 11 Monate, 18 Tage und 15 Stunden - ist Dir diese
> Grenze genehm?), dann ist das OK? Gibt es schon ein Gesetz, das
> fremde Arten in gute und böse aufteilt? 

Das ist dummes Gerede. Es ist hier die Rede von invasiven Arten, die
schädigende Auswirkungen auf die durch evolutionäre Vorgänge
geschaffenen natürlichen Lebenräume haben. Es gibt auch gebietsfremde
Arten, die nicht invasiv und nicht schädigend wirken. In jedem garten
findet man solche Organismen. Da sie aber nicht schaden, oder sogar
nützen, kann man hier ganz andere Maßstäbe anlegen.

> Gut, dass Du nicht schon nach der letzten globalen Eiszeit gelebt
> hast, sonst hätten wir hier in Europa noch immer keine Vegetation...

Wieder dummes Gerede. Hätte der Mensch damals schon so stark in die
natürliche Entwicklung eingegriffen wie er das heute tut, wäre das
was du unter Evolution oder natürlicher Entwicklung verstehst, heute
noch viel mehr ein Schrotthaufen als es ohnehin schon der Fall ist.
Du widersprichst dir ja selbst, wenn du einerseits von natürlicher
Evolution redest und andererseits die durch menschlichen Einfluß und
in evolutionsuntypischen Zeiträumen herbeigeführten negativen
Veränderungen verteidigst.

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