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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Und wieder einmal Sermon aus der Wohlstandsblase

Die Autorin wechselt das Recht aus Ausreise aus einem Staat, was ja durchaus ein menschenrechtliches Manko in den sozialistischen Ländern gewesen ist, mit einem abstrusen Recht auf Einreise und Migration, welches kein Staat der Welt erteilt.
Selbst die Amerikaner zu Zeiten der Massenmigration eine Auswahl getroffen, wehn sie in ihr Land gelassen haben.

Die Autorin vermischt munter das Handeln einzelner Akteure, Firmen und Regierungen zu einer krausen Kollektivschuld aller europäischen Bürger zusammen, die dann als eine Art Sühne dann jeden aufzunehmen hätten, der an der Tür klopft.
Letztendlich entmündigt sie damit auch den größten Teil der Menschheit.
Niemand ist in den Entwicklungsländern dazu gezwungen worden, die billige Industrieware aus dem Westen oder Fernost zu kaufen. Dort war aber wohl der Geiz genauso "geil", wie bei uns auch.

Die Wirtschaftsflüchtlinge, die an den Toren unseres Kontinents abgewiesen werden, sind mit Nichten von Hunger und Tod bedrohnt, sondern reisen in der Regel in ihr Heimatland zurück oder suchen sich woanders eine Bleibe.
Genauso selbstverständlich ist es, das Staaten im Rahmen ihrer Ordnungspolitik ein Aufenthaltsbestimmungsrecht ausüben dürfen, was selbstverständlich auch völkerrechtlich gedeckt ist. Wäre dem nicht so, könnte sich jeder eine Hütte an den deutschen Stränden zimmern und dort für Lau Urlaub machen oder wohnen. Oder hat der Flüchtling in der Türkei mehr Rechte, als der Bundesbürger auf Sylt?

Wie bei diesen Beiträgen aus der Wohlstandsblase üblich, spart die Autorin zwei unangehme Aspekte, die mit dem Thema Konsequenzen zu tun haben, völlig aus:
1. Die Migranten suchen in Europa (eigentlich eher Deutschland) Arbeit, damit sie am Wohlstand partizipieren können. Aber weder Deutschland, noch der Rest von Europa hat einen Mangel an Arbeitskräften, sondern schon jetzt ein starkes Überangebot. Das Gros der Migranten wird hier nie eine auskömmliche Beschäftigung finden, was sich sehr leicht aus der Extrapolation der Statistiken der Vergangenheit schließen läßt. Die Masseneinwanderung führt hier auch zu dem Effekt, dass unsere Städte zunehmen verslummen. Schon jetzt können sich viele Flüchtlinge aus dem letzten Jahr auf einen jahrelangen Bezug von einem Feldbett in einer Massenunterkunft freuen. Mit der, auch von der Autorin geweckten Erwartungshaltung dieser Migranten hat das aber nichts zu tun. Was will die Autorin denn dagegen unternehmen, dass diese Enttäuschung nicht in Gewalt umschlägt?

2. Teilhabe heißt auch teilen. Wer für einen unbeschränken Zuzug von Menschen ist, der kann eigentlich nur den Weg eines Franz von Assisi gehen. Der große Heilige der kath. Kirche, der seine sämtlichen Besitzümer verschenkte, um als Armer unter den Armen zu leben. Abhängig von milden Gaben, die er mit den anderen Armen teilte.

Aber ich denke Frau Simon hantiert hier wieder mit dem ominösen Staat, vulgo die Anderen, die für ihr gutes Gefühl die Zeche zu zahlen haben. Unbequemlichkeiten in der eigenen Wohlstandsblase sind bei solchen Leuten in der Regel äußerst unerwünscht. Halt Verfechter des NIMBY-Prinzips.

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