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  • Koinobori

mehr als 1000 Beiträge seit 05.05.2020

Ergänzung zu deinem Post: Hitler-Stalin-Pakt

Vor einer Weile habe ich auf ZDF-Info eine Sendung zu diesem Thema gesehen, die ich so hoch interessant fand, dass ich für mich Notizen machte.

Ich habe diese Notizen nicht ausgearbeitet (wie gesagt, sie waren nur für mich), aber vielleicht kannst du oder ein anderer der Leser trotzdem etwas damit anfangen.

Hitler-Stalin-Pakt
.
Iwan Michailowitsch Maiski hatte ab 1933 jahrelang versucht mit GB und F ein "Bündnis kollektiver Sicherheit" zu schließen. Vergeblich. Außenminister Litwinow erreichte zumindest in USA die Aufnahme der UdSSR in den Völkerbund. Briten wollen mit UdSSR nichts zu tun haben; Frankreich orientiert sich voll an GB.

Chamberlain befand das nationalistische Streben Deutschlands verständlich.
Maiski: C. ist rechthaberisch, Experte für Finanzfragen, hat von Außenpolitik keine Ahnung. Kommunisten betrachte er als perfide Kreaturen, zu denen keinerlei Beziehungen möglich seien. Er bezeichnete Maiski als "gefährlichen kleinen Juden".

Der hochgebildete Anthony Eden (Oxford, 5 Sprachen, u.a. Russisch ), mit dem Maiski sich gut versteht, wird Außenminister. Für ihn ist jede Verständigung mit Hitler tabu.
Chamberlain setzt auf Appeasement: Minister Edward Wood, Earl of Halifax.
Maiski: Halifax sei ein Aristokrat, der Plattitüden von sich gibt und der dem Schicksal anderer Staaten gegenüber völlig gleichgültig und der UdSSR extrem feindselig gesonnen ist.

Halifax bei Göring: G erklärt, dass H gedenke Österreich zu annektieren. GB werde sich dem nicht widersetzen, wenn das kein Chaos stifte.
Empfang Halifax in Oberbayern.
Halifax: die Nazis sind sicher Nationalisten und Rassisten, doch wir an ihrer Stelle würden wohl genauso empfinden.
Anthony Eden tritt aus Protest zurück - Halifax wird Nachfolger.

Säuberungen Stalins. 4 von 5 hochrangigen Generälen gefoltert und ermordet.
Litwinow und Maiski in höchster Gefahr.

von Ribbentrop wird Außenminister. Tritt in GB von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Churchill appelliert an die britische Führung zu handeln. Was, wenn Hitler stärker wird als die frz Armee - dann wird es zu spät sein. - Ohne Erfolg.
Chamberlain will auch kein Bündnis mit Frankreich.

Molotow hält nichts von "kollektiver Sicherheit" mit westl Ländern. Litwinow hält das für Dummheit. Stalin steht dazwischen.

Tschechoslowakei ist bedroht. Litwinow gibt bekannt, die Verpflichtungen erfüllen und die T. verteidigen zu wollen. Appelliert an Daladier, der nicht einmal antwortet, obwohl auch F. einen Pakt mit T. hat: abwarten, was die Briten tun. ...
Maiski will mit Halifax sprechen: GB muss mit F und UdSSR die T. verteidigen. Der lässt ausrichten, er habe keine Zeit.
Maiski fährt zu Churchill. Churchill erst verblüfft, dann nimmt er sich der Sache an.
Chamberlain in München. Ribbentrop sagt Hitler, Chamberlain sei ein Hampelmann.
Hitler erklärt Chamberlain, dass er die gesamte T. annektieren wolle. Chamberlain empört, steht auf, will gehen. Man einigt sich auf "nur" das Sudetenland.
Daladier schwenkt auf britischen Kurs ein.
Litwinow ist im Völkerbund fassungslos.

UdSSR kann T. gar nicht helfen: Polen liegt dazwischen.
Polen: Autoritärer Staat. Will auch ein Stück der T., werden den Sowjets den Durchzug keinesfalls erlauben.
Druck von GB+F auf T, das Sudetenland abzutreten.
Aber Hitler reicht das nicht: die Tschechen hätten 6 Tage Zeit das Sudetenland zu räumen, sonst Angriff.
Chamberlain fassungslos, der kriegsmüde Daladier muss T beistehen.
Ribbentrop + Hitler ist das egal. Göring hält sie für irre und wendet sich an Mussolini.
In letzter Minute akzeptiert Hitler einen Vorschlag von Mussolini sich mit GB und F in München zu treffen. Münchner Abkommen gegen das einzig demokratische Land Mitteleuropas.
Hitler kriegt ein Stück der T., auch Polen und Ungarn kriegen je ein Stück.
Litwinow bestürzt.
Molotow sieht sich bestätigt.

Nichtangriffspakt Bonnet - Ribbentrop.
Bankett in Paris zu Ehren von Ribbentrop unter Ausschluss der drei jüdischen Minister.
Hitler verlangt von Polen einen Korridor zum Memelland und verspricht ihm dafür die Ukraine.
Oberst Beck, Polen, legt sich quer.
Stalin will "für die Westmächte nicht die Kastanien aus dem Feuer holen".

Ribbentrop hat daraufhin die Idee eines Pakts mit Stalin. Hitler lehnt ab.

Hitler besetzt die "Rest-Tschechoslowakei" und verlangt von Polen den Korridor - sonst werde er ihn sich holen.

Maischki informiert Litwinow, die Briten seien außer sich vor Wut.
Und Scham wegen der T kommt auf.

Beistandsgarantie von GB und F für Polen.
Litwinow schlägt GB und F einen Militärpakt vor - zum Schutz von Polen, Finnland, Baltikum, Rumänien.
Halifax geht das zu weit. Will Bedenkzeit.
Und Beck stellt sich bezüglich des Durchmarschs der Roten Armee quer. GB und F versuchen nicht ihn umzustimmen.

Litwinow damit gescheitert und des Amtes enthoben, der ungehobelte Molotow wird Nachfolger.
Chamberlain hat versucht Hitler zu schmieren. - Skandal.
Jetzt endlich versucht GB und dann F mit UdSSR einen Pakt.

Jetzt will Deutschland ein Bündnis mit UdSSR.
"Behandeln GB und F nicht uns beide wie Aussätzige?"
Trifft ins Schwarze.
Ribbentrop macht Molotow ein Territorialangebot.
Stalin findet es unwiderstehlich, denn er kann damit die nach Oktoberrevolution / 1.WK verlorenen Gebiete zurückerhalten.

Briten und Franzosen endlich in Moskau. Brite ohne Verhandlungsmandat!
UdSSR: wir sehen uns wieder, wenn Polen einen Durchmarsch der Roten Armee erlaubt.

Molotow findet Territorialangebot interessant, verlangt aber außerdem Nichtangriffspakt, der leichten Herzens gewährt wird.

Über den Ticker: Nichtangriffspakt zw Deutschland und UdSSR. Territorialangebot im geheimen Zusatzprotokoll.

London schmollt, dabei wollte Chamberlain die Sowjets so lange wie möglich hinhalten, in der Hoffnung Hitler mit Finanzangeboten zu schmieren.

Hitler greift Polen an, ist sicher, dass GB und F untätig bleiben werden.
Die erklären D den Krieg, mobilisieren aber nicht sofort.

Der Hitler-Stalin-Pakt ermöglicht Deutschland seine Gegner (F, Spanien) der Reihe nach abzufrühstücken, Stalin liefert D Getreide u.v.a.

Churchill lässt Maiski wissen, dass Hitler die UdSSR angreifen würde. Stalin hat aus mindestens 50 Quellen davon erfahren, weigert sich aber zu glauben, dass die Deutschen ihn reingelegt hätten. Er lässt sogar einige der Quellen wegen Falschinformation liquidieren.

Später lässt Stalin das deutsche Exemplar aus Berlin verschwinden, weil das Territorialabkommen seiner Reputation bei den anderen Alliierten geschadet hätte.

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