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  • knarr

mehr als 1000 Beiträge seit 14.05.2007

Europas Nachwuchs-was?

Polens Rechtsregierung hat bereits die rechtsextremen und antisemitischen Kampfverbände um die Nationalen Streitkräfte NSZ rehabilitiert, die während der Okkupationszeit in Polen aktiv waren - und laut Forschern in mehr als hundert Fällen an antijüdischen Aktionen und Morden an untergetauchten Juden beteiligt waren.

Merkwürdig geschichtsblind von Nachwuchs-"Putinisten" statt Nazis zu schreiben, es sei denn der Geschichtsrevisionismus zugunsten der Nationalisten und mit Verharmlosung der während der Besatzung begangenen systematischen Verbrechen gewinnt Oberhand. Vor dem Hintergrund mag man der antisemitischen Kampagne im Nachkriegspolen Beachtung schenken:

Am 25. März (1968) wurden prominente Professoren von der Lehre „freigestellt“, unter anderen Zygmunt Bauman (ehemaliges Partei-Mitglied, der zum Zeichen des Protests vor dem März sein Parteibuch zurückgegeben hatte), Leszek Kołakowski und Maria Hirszowicz.


> https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rz-Unruhen_1968_in_Polen

Wieder aus diesem Artikel mit seinen komplexen Themen:

(Polen ist eines der wenigen Länder Europas, in dem es tatsächlich keine organisierte Kollaborationsbewegung mit Nazideutschland gab, was die polnische Rechte dazu verleitet, individuelle Kollaboration weitestgehend zu leugnen).

Die Baumans emigrierten 1968 nach Großbritannien, neben Zygmunt Baumans der bemerkenswerten soziologischen Analyse des Holocaust stellen die Erinnerungen von Janina Bauman an ihre Erfahrungen als junge Frau im Warschauer Ghetto (Winder In The Morning, oder Neuausgabe Beyonf These Walls). Ohne vorwurfsvollen Ton bekommt man beim Lesen allerdings den Eindruck einer "arischen Seite" rings um das von den Besatzern eingerichtete Ghetto herum, einschließlich der zwangsweise kollaborierenden Juden, worüber auch wiederum Zygmunt Bauman schrieb.

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