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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Frei nach dem Motto:

"Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht...".

arthur-dee schrieb am 21. Juli 2004 17:40

> wie kann es passieren, das man sich um 2 Mio. verzählt?

Suche die Antwort bei denjenigen, die gezählt haben, und nicht bei
mir; ich kann auch nur spekulieren. Versuch Dir die Situation damals
vorzustellen; Krieg und Chaos - vielleicht hilft Dir das. Wenn Du
vorurteilsfrei herangehst, solltest Du allerdings die Möglichkeit
eines Irrtums oder bisher nicht bekannter Fakten in Betracht ziehen.
Tust Du das nicht und unterstellst von vornherein eine Lüge, darfst
Du Dich getrost Verharmloser oder auch noch krasser titulieren
lassen. Möglicherweise wirst Du wirklich herausfinden, daß getäuscht
wurde. Dann darfst Du Dir noch einmal die Frage stellen, ob und
inwieweit das die Geschichtsschreibung, so wie sie uns überliefert
ist, verfälscht.

> und vor
> allem, wer sagt, das nicht noch mehr dahinter steckt.

Keiner sagt so etwas. Du mußt Dich schon informieren und nicht Dein
Weltbild auf Vermutungen und nur noch nicht entdeckten
Ungeheuerlichkeiten aufbauen.

> wenn schon gelogen und maßlos übertrieben wird, warum sollte das dann
> nur 1x passiert sein?

Mit diesem Argument kannst Du eine Diskussion erdrosseln. Mit diesem
Argument kannst Du jeden Diskussionspartner über den Tisch ziehen,
denn wer hat nicht schon einmal gelogen? Es ist ein faules Argument,
zumal die Lüge als bewußte Täuschung zunächst nachgewiesen werden
muß.

> was ist mit dem ehemals judenfeindlichen amerika?

War es das wirklich? Meinst Du den Staat, die Indianer, die
Einwanderer (auch jüdischer Herkunft)? Müssen sich alle
(US-)Amerikaner jetzt angesprochen fühlen?

> soweit ich weiß
> wurden damals flüchtlingsschiffe abgewiesen mit juden. und war es
> nicht henry ford der mit antijüdischen hetzschriften seine
> mitarbeiter indoktrinierte.

Henry Ford ist nicht Amerika. Eine wenigstens in Ansätzen
differenzierende Betrachtungsweise wäre ganz hilfreich.

> ganz zu schweigen von den vorgängen in russland-
> sobald der eindruck vermittelt wird, der judenhass sei ein
> deutsches phänomen gewesen, handelt es sich mindestens um
> geschichtsklitterei.

Wer behauptet das? Wenn schon deutsches Phänomen, dann gibt es vor
allem das eine, das in diesem Zusammenhang erwähnenswert ist, und das
fällt in den Zeitraum 1933-45. Es ist allgemein bekannt, und ich muß
nicht noch näher darauf eingehen.

> bin ich jetzt ein verharmloser, weil ich mir gedanken mache?

Es kommt darauf an, was Du daraus machst. Es gibt noch genug Quellen
unterschiedlichster Art, noch lebende Zeitzeugen - die Frage ist, wie
und vor allem wo Du Dich informierst, um Deine Fragen zu beantworten.
Und es ist vor allem die Frage, ob Du mit Dir selbst so schonungslos
umzugehen bereit bist wie mit jenen, denen Du allzuschnell Lügen
unterstellst. Was ist, wenn sich herausstellt, daß die Antworten
nicht in Deinem Sinn sind? Wirst Du bereit sein, notfalls Deine
Auffassungen zu revidieren und (zumindest innerlich) Abbitte zu
leisten?

Ehrlich gesagt, es würde mich gewaltig wundern. Aber das ist nur
meine ganz private Meinung.

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