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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Warum nicht?

wwwbuerger schrieb am 21. Juli 2004 13:16

> Ist ein Staat der sich historisch gebildet und behauptet hat das Ende
> der geschichtlichen Entwicklung???

Nein; die Entwicklung steht nicht still. Wenn Du dagegen sagen
willst: "...am Ende seiner Entwicklung", dann gibt es von jetzt aus
keine Antwort, denn das wäre Wahrsagerei.

> Gedankenspiel:
> Wäre Deutschland wo 90% der Bevölkerung anderer Nationalität leben
> noch Deutsch??

Kommt darauf an, wie Du Deutschland definierst. Als Staat - und so
meinst Du es wohl; siehe oben, hat es keinen Einfluß, wer innerhalb
seiner Grenzen lebt.

> a) Solange die politische Staatsmacht in Deutschen Händen liegt dann
> ja? Am wichtigsten ist ja dass das Volk arbeitet, Werte schafft und
> Steuern zahlt. ( Na ja es könnte lustig werden :-)

Es ist egal, in wessen Händen die Macht liegt. Noch einmal: Der Staat
ist ein politisches Konstrukt.

> b) Solange das Staatsgebiet intakt bleibt und egal von wem es
> verwaltet wird, dann ist es auch immer noch Deutschland.

Ja.

> Wenn ich jetzt langfristig überlege, haben die Staatsformen
> ausgedient und eine Globalisierung und eine Völkervermischung ist
> aufgetreten. ( was ich auch im Prinzip nicht negativ ansehe )

Woraus schließt Du das? Wenn der Staat ausgedient haben soll -
welches Modell tritt an seine Stelle? Wer übernimmt dessen Funktion?

Im übrigen vermischen sich die Völker, solange es Menschen gibt, die
auf Wanderschaft gehen, Kriege führen, ... Das ist nichts Neues. Es
ist auch müßig, Konzepte degegen entwickeln zu wollen, die das
unterbinden. Es funktioniert nicht.

> So lange es aber Weltanschaungsunterschiede gibt, sollten sich die
> Bürger, die in fremden Ländern leben ( wo Ihre eigene Länder nicht
> den gleichen humanitären Level haben ) nur als Gäste fühlen und auch
> so benehmen.( Man hat ja diese Leute aus Verständnis für die
> Missstände in Ihrem eigenem Land aufgenommen )

Das ist ehestens die halbe Wahrheit. Man hat diese Leute - in den
Zeiten, als die Wirtschaft in D brummte - nach D geholt, weil man
händeringend Arbeitskräfte brauchte.

Im übrigen: Was sind denn fremde Länder? Ist das Kind eines
Ausländers, das in D geboren wurde (mithin die deutche
Staatsbürgerschaft hat) und aufwächst, ein Bürger in einem fremden
Land? Wohl kaum - oder wo ziehst Du die Grenze?

Noch etwas: Die Begriffe geraten durcheinander. Willst Du wirklich
auf Unterschiede weltanschaulicher Art hinaus, oder meinst Du
vielleicht Unterschiede in der Nationalität, der Kultur?

> Die Option diese Leute
> wieder zurückzuschicken, wenn Diskrepanzen auftreten, ist
> verständlich.
> ( so lange der Ursprungstaat nicht die gleiche Humanitäre Standards
> hat wie der Gaststaat ist eine Völkermigration nur als Asyl auf Zeit
> anzusehen  )

Aus welchem Grund?

> Nur wenn sich zwei Staaten wirtschaftlich und humanitär angleichen
> und gegenseitig öffnen, steht der Völkervermischung nichts im Wege.

Sorry nochmals, aber Du kannst entwickeln, was Du willst: es sind
utopische Vorstellungen. Es wird niemals einen Migrationsdruck
zwischen Staaten annähernd gleichen Lebensstandards geben - es fehlte
der Antrieb. Wenn Menschen (in großer Zahl) auswandern, dann, weil
sie in ihrem eigenen Land keine Perspektive für sich sehen.

Die USA sind auf diese Weise entstanden, und sie werden nicht das
letzte Beispiel dieser Art bleiben.

> Aber!!!!!!!: Staatsbürger, die sich dann von der ursprünglichen
> Bevölkerung abschotten, eigenen Staat im Staat bilden, Privilegien
> beanspruchen haben hier nichts verloren und man kann diese durchaus
> als Feinde und die eigene Existenzbedrohung ansehen.
>
> Dazu gehören nicht nur Moslems, sondern auch Juden etc...

Richtig! Wann endlich werden Harlem, Chinatown oder Little Italy in
N.Y.C. endlich dem Erdboden gleichgemacht und das Gesocks verjagt?
Was - erst nach der nächsten Präsidentenwahl?

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