arthur-dee schrieb am 21. Juli 2004 13:48
> Du hattest bei Deiner Ausführung bestimmt den _Umfang_ der
> industriellen Vernichtung im Kopf!?
Ja, so in der Art.
Es wäre töricht zu glauben, dass die Gegebenheiten jemals komplett
und exakt herausgefunden werden, wie z.B. ob der Wasserhahn Typ XYZ
rechtsrum auf und linksrum zuging, ob 10 Flaschen Gas pro 1000 Leuten
benutzt worden sind oder doch eher 9 oder in Wirklichkeit 150
Millionen Juden ermordet wurden.
Dasselbe gilt für fast alle geschichtlichen Ereignisse und ist
mitnichten auf den Holocaust beschränkt. Die meisten Sachen kommen
erst später (nach einigen Generationen) heraus bzw. müssen korrigiert
werden. So erwarte ich es bei dem Todeszeitpunkt von Julius Cäsar, so
erwarte ich es bei dem Holocaust. Wieso diesem allerdings eine
absolute und niemals auch nur anzutastende Stellung eingeräumt wird,
ist mir schleierhaft, dabei geht es nichtmals um eine Leugnung (das
Wissen um das stattgefunden haben ist wohl als sehr gesichert),
sondern nur um Richtigstellung von einzelnen Gegebenheiten.
Von daher sehe ich es bei jeder geschichtlichen Situation als
selbstverständlich an, dass überprüft und ggfs. revidiert wird.
"Eherne Situationen" und "absolute Wahrheiten" werden in der Regel
von Fanatikern verteidigt, aber nicht von dem rationalen, suchenden
Geist. Insbesondere Geschichtsschreibung ist nicht gerade stabil und
spiegelt besonders am Anfang nur unzureichend die tatsächlichen
Geschehnisse nieder.
> Ich denke, dass man bei gesundem Menschenverstand davon ausgehen
> kann, dass auch nach 1945 Spindoktoren am Werk waren und nicht alles
> den tatsächlichen Umständen entspricht was so in den Schulbüchern
> steht. Am schlimmsten finde ich aber immer noch die eitlen Kreaturen,
> die auch nach 60 Jahren auf dem Holocaust und den angeblichen
> Judenhass/Antisemitismus herumreiten, aus ganz persönlichen
> Nutzenerwägungen heraus.
Wo wir schon dabei sind: Was ist mit den ganzen anderen
Bevölkerungsgruppen, wie geistig behinderte, ethnische Gruppen, usw.
Zugegeben, im Programm der NSDAP war die Dämonisierung der Juden eins
der hervorstechendsten Punkte, aber die anderen Gruppen wurden
ebenfalls sehr stark in Mitleidenschaft gezogen - doch diese scheinen
nur wenige Kommentare wert zu sein.
> Du hattest bei Deiner Ausführung bestimmt den _Umfang_ der
> industriellen Vernichtung im Kopf!?
Ja, so in der Art.
Es wäre töricht zu glauben, dass die Gegebenheiten jemals komplett
und exakt herausgefunden werden, wie z.B. ob der Wasserhahn Typ XYZ
rechtsrum auf und linksrum zuging, ob 10 Flaschen Gas pro 1000 Leuten
benutzt worden sind oder doch eher 9 oder in Wirklichkeit 150
Millionen Juden ermordet wurden.
Dasselbe gilt für fast alle geschichtlichen Ereignisse und ist
mitnichten auf den Holocaust beschränkt. Die meisten Sachen kommen
erst später (nach einigen Generationen) heraus bzw. müssen korrigiert
werden. So erwarte ich es bei dem Todeszeitpunkt von Julius Cäsar, so
erwarte ich es bei dem Holocaust. Wieso diesem allerdings eine
absolute und niemals auch nur anzutastende Stellung eingeräumt wird,
ist mir schleierhaft, dabei geht es nichtmals um eine Leugnung (das
Wissen um das stattgefunden haben ist wohl als sehr gesichert),
sondern nur um Richtigstellung von einzelnen Gegebenheiten.
Von daher sehe ich es bei jeder geschichtlichen Situation als
selbstverständlich an, dass überprüft und ggfs. revidiert wird.
"Eherne Situationen" und "absolute Wahrheiten" werden in der Regel
von Fanatikern verteidigt, aber nicht von dem rationalen, suchenden
Geist. Insbesondere Geschichtsschreibung ist nicht gerade stabil und
spiegelt besonders am Anfang nur unzureichend die tatsächlichen
Geschehnisse nieder.
> Ich denke, dass man bei gesundem Menschenverstand davon ausgehen
> kann, dass auch nach 1945 Spindoktoren am Werk waren und nicht alles
> den tatsächlichen Umständen entspricht was so in den Schulbüchern
> steht. Am schlimmsten finde ich aber immer noch die eitlen Kreaturen,
> die auch nach 60 Jahren auf dem Holocaust und den angeblichen
> Judenhass/Antisemitismus herumreiten, aus ganz persönlichen
> Nutzenerwägungen heraus.
Wo wir schon dabei sind: Was ist mit den ganzen anderen
Bevölkerungsgruppen, wie geistig behinderte, ethnische Gruppen, usw.
Zugegeben, im Programm der NSDAP war die Dämonisierung der Juden eins
der hervorstechendsten Punkte, aber die anderen Gruppen wurden
ebenfalls sehr stark in Mitleidenschaft gezogen - doch diese scheinen
nur wenige Kommentare wert zu sein.