Die Frage ist doch grundsätzlich: Wie geht man mit überflüssigen Menschen um? Menschen, die eben nicht in den globalen Verwertungsprozess eingebunden sind.
DAS ist doch die grundsätzliche Frage. Und ja, die Konzentrationsprozesse, die Rationalisierung und der Einsatz von KI werden weiterhin Menschen aus diesem Verwertungsprozess verdrängen. Heute noch in der Peripherie des Westens, dessen wirtschatlicher Kern jedoch schrumpft.
Wirtschaftlich gehört Griechenland oder Spanien heute schon nicht mehr zum "Westen". Dort herrschen Arbeitslosenzahlen bei Jugendlichen bis zu 25%. Und auch dort ist erkennbar, dass diese Menschen eben keine Unterstützung finden - finanziell nur minimal, wenn überhaupt. Und nein, wir wollen auch nicht die gesamte Zahl arbeitsloser jugendlicher Spanier und Griechen bei uns haben. Würden sich diese alle zu uns aufmachen, wäre das Geschrei nicht weniger groß, wie heute schon bei Flüchtlingen aus Asien und Afrika. (Und dabei hätten sie es als EU-Bürger wirklich leicht, zu uns zu kommen.)
Und auch bei uns wird es zunehmend schwieriger. Deutschland hat das Glück, den Euro nicht aufwerten zu können. So fließt der Euro aus der Peripherie nach Deutschland und im Gegenzu exportieren wir die Arbeitslosigkeit. Die Frage ist doch, wie lange das noch funktioniert.
Der Blick von "oben herab" auf die Flüchtenden, die von vielen Menschen im Land nur als "Menschenmüll" betrachtet werden, ist nicht angebracht. Nicht nur aus humanitären Gründen, sehr schnell kann man auch selbst zu diesem "Menschenmüll" zählen. (Wenn man zur arbeitenden Schicht gehört - die Schicht der Aktien- und Immobilienbesitzer ist so weit sicher, als dass sie bei kommenden Aufständen zwar um ihr Leben fürchten müssen, aber nicht um ihr Geld.)
Deshalb sollten wir politisch anstreben, einen sanften Ausstieg aus dem Kapitalismus zu finden. Beginnend mit einer echten Sozialdemokratie. Tun wir es nicht, wird es einen harten Ausstieg geben, der niemandem gut tun wird.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.09.2020 09:36).