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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Wenn die Moral nach dem Fressen kommt

Und das war nur eine Erfahrung in einer hundertjährigen Kette von Demütigungen, die vom Ersten Opium-Krieg reicht, den London 1838 startete, bis 1945, als die blutrünstige Kolonialherrschaft Japans endete.

Alte Kamellen? In China ist diese Vergangenheit im kollektiven Gedächtnis sehr präsent.

Ja, denn vor 1838 war China, im "kollektiven Gedächtnis" der Chinesen der Nabel der Welt. Alle anderen Völker waren tributpflichtige Vasallen oder für eine Beherrschung durch eine Wüste, ein Hochgebirge oder bei Japan, das Meer getrennt. Die Japaner hatten einfach Schwein mit ihren göttlichen Winden und der Rest ließ sich mit den damaligen Mitteln nicht dauerhaft erobern und beherrschen.
Und aufeinmal kamen die Langnasen aus dem fernen Westen und waren damals hochüberlegen, so dass China, trotz seiner Menschenmassen, diesen Eindringlingen nicht viel entgegensetzen konnte. Ja, das war ein Stoß ins Herz der chinesischen Seele.
Anders als bei den Europäern, bei denen praktisch nie ein Volk alle Anderen dominierte, sondern man immer auf Kooperation und Bündnisse angewiesen war. kannten die Chinesen nur Unten und Oben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten ja dann der Westen und seine verwandten Kulturkreise, ein multilaterales Gremium zu schaffen, um künftige Kriege zu vermeiden und gemeinsam die Probleme der Erde zu bewältigen. Die UN und verwandete Organisationen.
Nach dem Kalten Krieg und der Öffnung Chinas ging dann das große Fressen los.
Da ließ sich in China soviel Asche verdienen, dass man auch "ungleiche Verträge" und Produktpiraterie duldete. Und die netten Chinesen verdingten sich gerne als Kulis, die alles für wenig Geld machten.
Unseren Konsumerhalt und Vergrößerung wäre ohne die freundlichen Chinesen nicht möglich gewesen.
Auf für den lästigen, grünen Punkt, vulgo unserem Verpackungsmüll, hatten die Chinesen eine Lösung: Den nahm man gerne für wenig Geld.
Auch die Klimaziele ohne Wohlstandsverlust einhalten? Klar, wenn man die Arbeitsplätze nach China exportiert, geht das CO2 auf Chinas unbeschränkte Rechnung.
Und das Thema Menschenrechte, zudem man sich ja schon in frühen Merkeljahren (und lange davor) genötigt sah etwas zu sagen? Eine Litanei, welche die Chinesen lächelnd über sich ergehen ließen, bevor man ganz schnell zum großen Fressen überging.

Nun hat sich die Sache schon seit längerem gedreht, denn nicht mehr China ist abhängig von uns, sondern es ist umgekehrt:
1.) Als China kein Bock mehr auf den Plastik-Müll hatte, wurde dass einfach abgebrochen, ohne Übergangsfristen oder Abstimmung. Da gammelt er nun, der Plastikmüll, größtenteils irgendwo in der Dritten Welt.
2.) Mit GB hatte sich die VR China bezgl. Hongkong auf "ein Staat zwei Systeme" geeinigt, damit die Hongkong-Chinesen bei der Übergabe nicht alle angehauen wären. Jetzt ist das Ding einfach von Peking beendet worden.
3.) China zensiert schon lange sein Internet und geht jetzt auch verstärkt gegen ausländische Journalisten vor, die nicht die Staatspropaganda nachsingen. Deren Heimatland Australien hat schon richtig Zunder von China bekommen.
4.) Der China-Virus Covid-19 und die Rolle der Chinesen bei der WHO. Hätten unsere chinesischen Freunde nicht falsch gespielt, sondern offen und rechtzeitig kommuniziert, dann hätte es keine derartige Pandemie gegeben. Statt dessen wurde die Sache heruntergespielt und die von China unterwanderte WHO spielte das Spielchen lange mit.
5.) Unsere Freunde dehnen ihre Ansprüche im südchinesischen Meer sehr weit aus und lassen den anderen Anrainern kaum mehr, als einen kleinen Streifen an der Küste. Die werden da auch schonmal an ihren künftigen Vasallen-Status gewöhnt.

Tja, langsam dämmert es den anderen Staaten, welches Ei sie sich da ins eigene Nest gelegt haben. Selbstbestimmungsrecht und freie Meinungsäußerung? Da sollte man lernen Abstriche zu machen. Und wenn dann irgendein Chinese daherläuft und erzählt, dass unsere kulturellen Errungenschaften eigentlich alle aus China stammen: Immer schön nicken, sonst ist der womöglich beleidigt.

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