Das wird wohl so kommen. Insgesamt wird wohl eine Depression daraus. Schon vor einigen Jahren sagte der sehr brauchbare Wirtschaftler Nouriel Roubini eine anhaltende Phase der Stagflation (Inflation, laues Wachstum) voraus. Das Ganze ist primär der Transformation zum Finanzkapitalismus (mehr Umsätze durch Geldverschiebungen als durch reale Produkte und Dienstleistungen) geschuldet. Dies ist wiederum Folge von Umverteilung von unten nach oben.
Zahlen zur Wirtschaft der USA:
BIP Schulden
2010 $ 15,0 B $ 12,8 B
2024 $ 28,5 B $ 34,8 B
Steigerung $ 13,5 B $ 22,0 B
Prozent 190% 275%
Sollten die Zahlen hier um die eine oder andere Billion daneben liegen,
dann spielt das nicht die geringste Rolle. Das Funktionsprinzip ist
das entscheidende.
Wie man sieht kaufen die Schulden weniger Wachstum als der Schuldenanstieg selbst. Da das ein persistenter Trend ist, wird das alles nicht gut ausgehen. Das ist auch nicht mehr vermeidbar. Der niederländische Wirtschaftshistoriker Prof Bas van Bavel beschrieb das bereits 2016 in seinem Buch "The Invisible Hand? - How Market Economies have Emerged and Declined since AD 500" Wirtschaftler Branko Milanovic hat auf seinem Substack eine sehr brauchbare Buchbesprechung.[1] Milanovic mag weder Russland noch Putin, ist also sicherlich kein feindlicher Agent per se.
Dass während der Covid-Krise die Milliardäre alle etwa 50% an Vermögen zugelegt haben, hat das Problem nur beschleunigt. Allerdings ist zu erwarten, dass in der Krise rechte Parteien zulegen werden, und die werden wohl die Umverteilung von Unten nach Oben weiter anheizen.
[1] "A theory of the rise and fall of economic leadership" - https://branko2f7.substack.com/p/a-theory-of-the-rise-and-fall-of