Michael Diekmann schrieb am 15.05.2016 00:19:
Für die Vulkanisierung wird unter anderem auch Schwefel benutzt. Wenn mich jetzt mein Wissen aus dem Chemieunterricht nicht ganz verlassen hat, entsteht bei der Verbrennung unter anderem Schwefelsäure.
Die ist erst einmal relativ unproblematisch. Ätzt ganz schön in höherer Konzentration, stellt aber langfristig kein wirkliches Problem dar, da die Bestandteile in der Umwelt allgegenwärtig sind.
Wasser wird wohl für die Reaktion genug vorhanden sein, man wird wohl kaum mit Schaum löschen können.
Wieso kaum können? Schaum wäre hier das einzig sinnvolle Löschmittel. Die Wasserabwürfe vom Heli sind reine Show. Kann man bestenfalls mit versuchen die Brandintensität an einer Stelle niederzudrücken (Reduktion der Strahlungswärme an einer Schneise, Vorbereitung eines Schaumangriffs im Sinne geringerer Schaumzerstörung), werden aber niemals einen Reifenbrand löschen können.
Ehrlich gesagt ist für mich auf keinem der Youtube-Videos ein ernster Löschversuch zu erkönnen. Da fährt irgendwo mal eine Planierraupe an den Reifenrand und wieder zurück. Oder ein Bagger wird angeliefert, wo aber 80% schon in Flammen steht. Die Helis sind wie gesagt unter'm Strich reines Placebo. Bezeichnenderweise scheint es im Nordosten angefangen haben zu brennen, also eigentlich beste Bedingungen mit dem Wind im Rücken eine Ausbreitung nach Südwesten zu verhindern. Sei es nun durch Räumen einer Schneise (vorzugsweise) oder einem von dort ansetzenden Schaumangriff.
Irgendwo in der spanischen Pampa mag das ja möglich sein, dass es dort länger dauert bis man solch ein Feuer angehen kann. Das hier ist aber direkt vor den Toren Madrids. Wenn man wollte hätte man innerhalb von zwei Stunde 20 (oder auch 200) Baumaschinen vor Ort, ebenso nennenswerte Feuerwehrkräfte. Sieht mir aber ganz so aus, als wenn am Ende gar niemand so wirklich was gegen diese preiswerte Form der Problembeiseitigung hätte...