BO_FC schrieb am 07.06.2022 10:17:
Es ist ja herrlich, wie man hier auch argumentiert.
Ja, Russland wurde nicht mehr in die Sicherheitsüberlegungen einbezogen. Korrekt. Es ist aber auch so, dass sich Russland mit seinem Machtanspruch stark von Europa entfernt hat.Sei es Moldau, Syrien oder auch andere Themen, die Interessen von Europa und Russland sind auseindandergedriftet. So stark wie seit 1991 nicht mehr.
Sei es mit den Drohungen gegen EU/NATO-Staaten seit 2012, seit der aktiven Unterstützung des Donbass und auch seiner politischen Einmischung in die Ukraine.
Dieses nicht mehr Einbeziehen von Russland fand aber nicht - wie von dir verortet - ab 2012 statt und aufgrund von russischen Agressionen, sondern bereits ab 2005/2006 als noch bilateral im Geheimen, später ab 2007 dann offiziell über die Stationierung einer US-Raketenabwehr in Polen verhandelt wurde. Diese Anlagen, die übrigens auch dazu geeignet sind offensive Tomahawk-Marschflugkörper abzuschießen, waren ganz eindeutig gegen Russland gerichtet und ein gewollter Affront, der auch bei vielen europäischen NATO-Mitgliedern auf Kritik gestoßen ist.
Es bleibt festzustellen, dass diese Stationierung und auch schon die Verhandlungen darüber allen Grundsätzen der Verträge zum NATO-Russland-Rat widersprechen, der zu dieser Zeit noch aktiv/gültig war.