in gewisser Weise kann man das russische Vorgehen gegen seine Nachbarn schon als die letzte Zuckung der letzten europäischen Kolonialmacht betrachten.
Der Abschied von den Weltmachtansprüchen, die sich aus dem europäischen Imperialismus des 19. Jahrhunderts ergaben, war ja auch für die nach dem 2. Weltkrieg verbliebenen europäischen Kolonialmächte keineswegs schmerz- und konfliktfrei. Weder innen- noch aussenpolitisch. Aber auch die mussten sich damit arrangieren, dass das Zeitalter des europäischen Imperialismus eigentlich mit dem Ende des WK I vorbei war, und spätestens nach dem WK II aus der Zeit gefallen war.
Über kurz oder lang muss eben auch Russland in seinem Selbstverständnis im 21. Jahrhundert ankommen. Keiner kann die Zeit zurückdrehen oder anhalten, weder Autokraten noch Monarchen.