Goerlitzer schrieb am 07.06.2022 12:01:
Einen anschaulichen Beweis dafür lieferte das merkwürdige Ende des militärischen Engagements der Nato in Afghanstan. Weil die Vormacht zu der Auffassung kam, dass die Präsenz dort nur zur Verzettelung der Kräfte führt und man sich zukünftig auf die Hauptfeinde konzentrieren müsse, bliess sie ohne jegliche Konsultationen mit den Verbündeten zum Rückzug. Dabei war in Deutschland die Milliarden verschlingende 20jährige Anwesenheit der Bundeswehr in Afghanistan sogar mit der unmittelbaren Verteidigung des eigenen Landes begründet worden. Als die Vormacht ihre strategischen Präferenzen änderte, galt das nicht mehr.
Der Vasallen-Status der EU gegenüber den USA zeigt sich natürlich auch in vielen anderen Bereichen, - z. B. in der fortgesetzten gigantischen "Steueroptimierung" der in Europa tätigen US-Konzerne mittels EU-eigener Steueroasen, dem Millionen-Sponsering linksliberaler Medien seitens eines US-Finanzoligarchen oder den Abhör-Aktionen des US-Geheimdienstes NSA gegen hochrangige EU-Politiker. Besonders eindrücklich für die Machtstellung der USA war dabei: Dänemark hatte dem NSA geholfen und die seinerzeit zuständige dänische Innenministerium, Margarethe Vestager, stieg mittlerweile zur mächtigen EU-Kommissarin für Wettbewerb und Digitalisierung auf.
Ein weiterer Beweis des Vasallenstatus, im Besonderen dessen Deutschlands, waren die Machenschaften der USA, als es darum ging, Nordstream 2 zu sabotieren. Zum einen die Drohung mit Sanktionen, zum anderen die plötzliche Kehrtwende, weil wie aus heiterem Himmel irgendwelche dubiosen EU-Policies nicht eingehalten worden wären.... da wurde wohl der Druck zu groß.
Somit hatte Putin mit seiner Aussage kurz vor dem Einmarsch am 24.2. auch recht, indem er meinte, dass die Sanktionen und das Ende von Nordstream 2 mit oder ohne Invasion gekommen wären (vergleiche George Friedman, Stratfor, Februar 2015, Chicago).