FIAE-Flix schrieb am 07.06.2022 10:26:
Nämlich die Frage, welches Land wohl am ehesten in die Rolle des gedemütigten Deutschlands nach dem 1. Weltkrieg fallen wird und womit dann der Nährboden für einen weiteren großen Konflikt gelegt werden könnte. Hier geht man ja irgendwie nur immer davon aus, dass das natürlich nur Russland sein kann. Ich sehe das aber ein ganz klein wenig anders.
Es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass das am ehesten nicht Russland wäre, sondern natürlich die Ukraine. Es ist doch realistisch betrachtet absehbar, dass Russland sich schlimmstenfalls aus dem Donbass zurückziehen muss, wenn es ganz schlecht für Putin läuft. Mehr ist realistisch nicht wirklich zu erwarten. Von einer drastischen Demütigung würde ich da nicht wirklich sprechen.
Deswegen ist Macrons Dauergequake in der Richtung auch nicht wirklich zu verstehen.
Sowieso ist es für RuZZland mittlerweile offenbar ein feindlicher Akt bzw. eine Demütigung, wenn irgendwo auf der Welt ein Nicht-RuZZe atmet.
Die Ukraine hingegen muss im Zweifel große Gebietsverluste und natürlich eine massive Einschränkung der Souveränität hinnehmen. Der Verlust von großen Gebieten (mal eben einem guten Teil der "Basisindustrie"), der Möglichkeit sich politisch dahin zu orientieren wo man will und als Krönung am besten noch ordentliche Rüstungsbeschränkungen sind in Summe dann nicht mehr so weit davon entfernt, was man dem deutschen Reich nach dem 1. Weltkrieg auferlegt hat. Im Prinzip ist dagegen eine "Niederlage" bzw. ein Scheitern der Durchsetzung der eigenen Ziele Russlands ein Kindergarten.
Vermutlich geht man davon aus, es sich mit der Ukraine sowieso schon bis in alle Ewigkeit verdorben zu haben. Das ganze Gefasel von den Ethno-Russen die vor den bösen Ukra-Nazis beschützt werden müssen hat sich ja als genauso wertlos herausgestellt, wie alle anderen Aussagen des Kreml in den letzten Jahren. Man läßt Kolonialtruppen auf zukünftige Kolonisierte schießen als gäbe es kein Morgen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.06.2022 12:20).