meckerpott schrieb am 07.06.2022 12:31:
Ist das nicht trivial?
Ich gehe davon aus, dass Putin für die Zukunft der Ukraine Deutschland nach dem 2. Weltkrieg als Vorbild nimmt.
Das wäre der Ukraine zu wünschen, zumindest wenn man die westliche Seite Deutschlands als Maßstab nimmt ;) Ich habe da aber meine Zweifel und denke es wird eher auf eine DDR hinauslaufen. Mit dem Unterschied, dass die Ukraine nicht vorher Russland überfallen hat und somit zu einem guten Teil "in Demut erstarrt" wenn man so will, dankbar dafür dass man aufgrund des eigenen Verhaltens vorher nicht total am Boden gehalten wird.
In Deutschland hat man nach dem Krieg auf die wirtschaftliche Demütigung (die war in Bezug auf Infrastruktur und allgemeine Zerstörung bereits erfolgt) verzichtet, mehr oder weniger entnazifiziert, und erfolgreich ein politisches System installiert, das dem Kriegsgewinner freundlich gesonnen war - in West wie in Ost.
Soweit schon richtig. Wenn allerdings auch ziemlich offensichtlich ist, dass es in einem Teil Deutschlands nur gegen nicht gerade geringen Widerstand der Bevölkerung geklappt hat mit dem installierten System. So wie ja auch in einem guten Teil der Ex-UDSSR Staaten. Was man an deren heutiger Attitüde gegenüber Russland ja auch durchaus merkt. In der DDR war das zugegeben noch ein bisschen anders, das liegt aber denke ich an oben beschriebenem Sachverhalt.
Ein erneuter (Rache-)Überfall der BRD auf Frankreich oder der DDR gegen die Sowjetunion war nie ein Thema.
Sobald in der Ukraine ein Pendant zu Belarus installiert würde, wäre die Demütigung erstmal nur ein Thema für vom Westen finanzierte NGOs.
Da habe ich doch meine Zweifel. Ich sehe nicht wirklich, dass die Ukrainer sich von einem solchen Puppenregieme oder auch "nur" einer halbwegs "unabhängigen" Diktatur "befrieden" lassen würden. Und schon gar nicht, dass man dafür am Ende noch dankbar ist oder irgendwie Russland freundlich gewogen. Wenn das so wäre, würde schlicht kaum jemand heute kämpfen in der Ukraine, warum auch?