Populist schrieb am 07.06.2022 12:39:
Genauso sehe ich das auch, und deswegen interpretiere ich dieses Gerede von der "regelbasierten Weltordnung" als das was es basierend auf den vergangenen Geschehnissen in Wirklichkeit zu sein scheint: Anspruch der USA auf weltweite Vorherrschaft.
Sicher haben die den Anspruch. So wie China ebenso darauf hinarbeitet, wenn auch deutlich leiser. Und ja, in Russland hätte man das sicher auch (wieder) gerne. Wenn ich mich am Ende halt entscheiden muss, dann entscheide ich mich jedenfalls eher nicht für den autokratisch geprägten Machtblock. Und ja, im Interesse Europas ist es in meinen Augen GERADE wenn man mit Russland eng zusammenarbeiten will natürlich, dass in so einer Partnerschaft nicht am Ende Russland als autokratisches Land den Ton angibt. Ein allzu starkes Russland wäre damit sozusagen dann eigentlich keine Option mehr als gleichberechtigter Partner, weil Russland das absehbar so nicht mehr akzeptieren dürfte.
Denn die Regeln scheinen ja immer nur für alle anderen besinnungslos zu gelten, nicht aber für die USA selbst, die im Ernstfall die Regeln einfach ihren Interessen entsprechend umdeuten.
Sicher, so wie Russland, China und so am Ende wohl so ziemlich jeder Staat das ja auch tut.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.06.2022 12:49).