FIAE-Flix schrieb am 07.06.2022 12:48:
Wenn ich mich am Ende halt entscheiden muss, dann entscheide ich mich jedenfalls eher nicht für den autokratisch geprägten Machtblock.
Nur weil ich weder in Russland noch in China leben möchte, heißt das noch lange nicht, dass ich Positionen unterstützen muss, die aus meiner Sicht selbstgerechte US-hörige Propaganda sind.
Und ja, im Interesse Europas ist es in meinen Augen GERADE wenn man mit Russland eng zusammenarbeiten will natürlich, dass in so einer Partnerschaft nicht am Ende Russland als autokratisches Land den Ton angibt.
Wenn die NATO darauf verzichtet, die russischen Nuklearwaffen zu neutralisieren, indem sie zahlreiche Staaten entlang der russischen Westgrenze unter ihrer Kontrolle bringt, um dann dort Raketenabwehrsysteme zu installieren, dann ist das gleichbedeutend damit, dass Russland den Ton angibt? Sehe ich nicht so.
Ein allzu starkes Russland wäre damit sozusagen dann eigentlich keine Option mehr als gleichberechtigter Partner, weil Russland das absehbar so nicht mehr akzeptieren dürfte.
Worauf stützt sich diese These? Russland möchte eine freie Flugbahn für seine Nuklearwaffen aufrechterhalten. Mehr nicht. Das ist der Status quo seit Beginn des Atomzeitalters. Diejenigen, die diesen Status quo ändern möchten, sind die USA.
Und der ganze Rest ist eines Rechtfertigungsblabla. In Wirklichkeit geht es um das nukleare Kräftegleichgewicht und um sonst nichts. Denk mal darüber nach.
Denn die Regeln scheinen ja immer nur für alle anderen besinnungslos zu gelten, nicht aber für die USA selbst, die im Ernstfall die Regeln einfach ihren Interessen entsprechend umdeuten.
Sicher, so wie Russland, China und so am Ende wohl so ziemlich jeder Staat das ja auch tut.
So wie jede Großmacht das versucht. Aber im Gegensatz zu allen anderen kommen die USA eben immer wieder damit durch.