ADie schrieb am 07.06.2022 09:48:
Im Text danach beschwört der Autor - im Übrigen auch sehr kontrafaktisch* - den Willen zum "Primat des Friedens und der Harmonie" und erkennt damit den russischen Anspruch als berechtigtes Interesse an, das in einer Friedensverhandlung berücksichtigt werden müsse.
Sehe ich anders.
Ich verstehe das eher so, dass es für das Primat des Friedens sekundär ist, ob eine Forderung auf einem berechtigten Anspruch basiert oder nicht.
Kurz: Im Zweifelsfall werden auch formal unberechtigte Ansprüche in Verhandlungen einbezogen, wenn das der Friedenssicherung dient.
Der Autor schreibt ja auch selbst, dass dieses Primat des Friedens aus westlicher Sicht einem "Friedhofsfrieden" bzw. "Scheinfrieden" gleichkommt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.06.2022 10:34).