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  • WLohoff

187 Beiträge seit 25.12.2021

Jutta hatte recht

Jutta Ditfurth, die ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen ist eine Frau, die ich rein menschlich mit ihrer Einstellung zu Abtreibungen nicht mag. Auch ist ihre Rhetorik mit dem arrogant wirkenden Abbügeln von Diskussionsteilnehmern (womit ich nicht Politpromis meine) gewöhnungsbedürftig. Und obwohl auch sie sich manchmal krass irren kann, z.B. in ihrer Einschätzung von Ken Jebsen, ist sie politisch eine brilliante Analystin, die in vielem recht behalten hat.

Mit ihrem Parteiaustritt 1991 und nachfolgend hat sie die Entwicklung der Grünen zu einer "bürgerlichen Partei", also im Kern schwarz-braun (wie während "Corona"), die Fassade grün gestrichen, treffend vorhergesehen. Die Grünen haben fast alle Themen, wegen derer ich sie ab 1980 über 20 J. gewählt habe, verraten und mit Füssen getreten.

Umweltschutz auf Klimawandel zu reduzieren, während die Städte vor Plastikmüll überquellen und Flora und Fauna immer mehr Raum genommen wird, ist wohl die grösste intellektuelle Fehlleistung. Insofern hat der Autor recht.

Wie ich hier vor Ort in Dortmund beobachte, spielt der Umweltschutz kaum noch eine Rolle bei den Grünen. Zu der weiteren Zersiedlung, Zerstörung von Landschaft, z.B. Zerstörung des citynahen Fredenbaumwaldes, Bodenversiegelung durch Strassenbau usw. usf. ist von den Grünen nichts zu hören.

In Dortmund wurde bzw. wird gerade zur Fussball-EM über Kilometer ein Weg aus grünem Plastik - propagandistisch als Kunstrasen bezeichnet - vom Hbf zum Stadion geklebt. Totaler Unsinn, Nachhaltigkeit=0, wobei dies sogar in der hiesigen Systempresse kurz Thema war, von einer Anwohnerin angestossen. Die Grünen schweigen. Sie sind heute eben mit dem System verfilzt und wollen keine Pfründe riskieren.

Man schaue sich einmal die erste Seite der Homepage unter https://www.gruene-do.de an. Marketing Geschwurbel ohne Ende, mit Hochglanz-Visualisierung aufgemotzt, die totale Anbiederung an den Zeitgeist.

Das war einmal anders, als sie mit langen Bärten, selbstgestrickten Pullovern und Topfpflanzen den Bundestag aufmischten. Im Kontrast dazu sehe ich heute durchgestylte und, auch rhetorisch, glattgebürstete NATO-Marionetten.

Dass die Grünen überhaupt noch eine Rolle spielen liegt wohl daran, dass ältere Änhänger nicht von ihrem Idealbild Abstand nehmen können und Jüngere schlicht nicht mehr wissen, wie die Grünen früher einmal waren und was Umweltschutz wirklich bedeutet. Letzteres ist bei "Freitags für Zukunft" gut zu beobachten.

Die heutigen Grünen sollten schnellstmöglich von der pol. Bühne verschwinden, denn sie schaden dem sozial-ökologischen Wandel nur noch.

MfG

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