Das Nichterheben von an sich essenziellen Daten zieht sich durch die gesamte Pandemie. Das RKI kann bis heute nicht zuverlässig sagen, wie viel Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Man hätte die Zahl schon im letzten Jahr aus den Abrechnungsdaten rekonstruieren können, hält das aber bis heute nicht für nötig.
In anderen Ländern müssen Ärzte, die den Totenschein für Corona-infizierte Verstorbene ausstellen, der dortigen Seuchenbehörde mitteilen, ob sie die Corona-Infektion für die Todesursache halten. Dadurch hat man in anderen Ländern einen Überblick darüber, wie viele Menschen an Corona und wie viele nur zufällig mit Corona gestorben sind. Nicht so in Deutschland - hier gilt jeder Covid-Infizierte Verstorbene als Corona-Toter.
In anderen Ländern wurde der Grad der Immunisierung der Bevölkerung, sei es durch Impfung, sei es Infektion, sei es durch beides, umfassend untersucht. Nicht so in Deutschland. Hier macht man allenfalls Antikörperstudien, die aber nur unzureichend etwas über die Immunisierung aussagen, weil Antikörper mit der Zeit abgebaut werden, nicht hingegen Gedächtniszellen, die bei einer Infektion die Antikörperproduktion auslösen können.
Während es in weiten Teilen Europas keine Quarantäne für Infizierte mehr gibt, müssen in Deutschland Menschen mit positivem Corona-PCR-Test weiterhin in Quarantäne. Dann beklagt man sich darüber, dass Arbeitskräfte fehlen, vor allem bei der kritischen Infrastruktur, und erklärt das zu einer Folge der Infektionen. Die ausfallenden Arbeitskräfte sind keine Folge des Virus, sondern eine Folge der mittlerweile absurden Versuche, das Virus weiter einzudämmen.
Die Evaluation wäre wahrscheinlich wieder, so wie mehrfach zur Zeit der schwarz-roten Koalition, verschoben worden, wenn die FDP nicht an der Bundesregierung beteiligt wäre. Dass Drosten, der ja eigentlich zu den Corona-Hardlinern gehört, sich aus dem Sachverständigengremium zurücjgezigen hat, weil das Gremium nicht die Ressourcen bekommen hat, die es für eine seriöse Evaluation gebraucht hätte, sagt alles darüber aus, welche Priorität die Überprüfung der Maßnahmen beim zuständigen Gesundheitsminister tatsächlich hatte.