Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

935 Beiträge seit 17.06.2004

Baader und der Schalldämpfer

Tja,

also ich kenne wirklich so manchen Trick, aber wie Baader es
geschafft haben soll, eine Schusswaffe in die Stammheimer Festung
reinzuschmuggeln ...
Ich habe mal einen Knast der Sicherheitsstufe 1 besichtigt: keine
Chance, und selbst korrupte Wärter haben ein Interesse daran, sich
nicht von der Kundschaft erschießen zu lassen - was zweifellos eine
intelligentere Anwendung einer Waffe wäre, wenn man den eine hätte.

Nachdem der Wachmann keinen Schuß gehört haben will, wird Baader der
Nachtruhe entsprechend wohl einen Schalldämpfer benutzt haben - was
auch die geringe Verteilung von Schmauchsuren am Kopf erklären würde.
Nur, dass halt keiner gefunden wurde. (Nachdem er sich dann
erschossen hatte, schraubte montierte er wohl den Schalldämpfer ab
und löste ihn in Säure auf ... ) [Die Quelle für die
Schalldämpfer-Spur habe ich gerade nicht zur Hand, wird ggf.
nachgereicht.]
Baaders Leiche wies (offenbar aktuelle) Drogenspuren auf.
Die "Selbstmordnacht" überlebte schwerverletzt Irmgard Möller, die
noch immer ungehört behauptet, man habe sie umbringen wollen.

Wie Helmut Schmidt offen zugibt, wurde der Plan, zwecks Prävention
weiterer Entführungen die RAF-Häftlinge zu erschießen, tatsächlich
vorgelegt, aber einhellig abgelehnt. Es scheint also Leute gegeben zu
haben, die dazu fähig waren.

Zitat Peter Boock (mittäterschaftlicher Mörder Schleyers): "Die
Autonomie der RAF, auf die wir uns soviel eingebildet haben, war zu
großen Teilen Fiktionj und Selbstbetrug. Wir sind vermutlich öfter
von den Geheimdiensten wie Pfingstochsen am Ring durch die Arena
geführt worden." (ggü. "BILD-Zeitung", zitiert aus RAF-Phantom
(1997), S.340.)

Bis heute fehlt jeglicher Nachweis, dass die RAF irgendetwas mit der
(garantiert Asymphatien erregenden) Entführung der "Landshut"
parallel zu Schleyerentführung zu tun hatte. Das Motiv überzeugt
nicht. Apropos Landshut: In dieser Zeit erreichten arabische
Flugzeugentführer eine bis dato nie gekannte Professionalität und
waren bestens ausgebildet. Die vier Landshut-Entführer waren jedoch
die letzten Deppen, die an nahezu nichts gedacht hatten. Superzufall:
Die Landshut war ausgerechnet die Maschine, an der die GSG 9
Entführungsmanöver durchgespielt hatte. Da tat man hinterher ganz
doll dastehen.
Bewerten
- +
Ansicht umschalten