cuthbert schrieb am 30. Juni 2004 15:01
> es bleibt trotzdem unfug. am grünen tisch mag man ja gern mit
> definitionen jonglieren, kein problem, aber wenn schon rötzer solche
> fehler macht, dann stimmt mich das bedenklich. wikipedia kann zehnmal
> eine definition aufstellen, mit der man jede handlung und jedes
> phänomen in der kultur unterbringt, deshalb entsteht daraus noch
> keine KULTUR des terrorismus, er mag ein kulturelles phänomen sein,
> aber keine KULTUR. angekommen? kultur in diesem kontext würde
> bedeuten, terrorismus wäre das leitereignis der betreffenden kultur,
> das phänomen, was alle anderen prägt und führt und das ist definitiv
> unsinn.
Das ist das Problem wenn man sich der Definition verweigert und
Wörter selbst interpretiert - man redet aneinander vorbei. Für Dich
scheint Kultur nur die feingeistigen Spizenleistungen von Menschen zu
sein, für mich ist der Begriff deutlich weiter gesteckt.
Die arabisch islamische Gesellschaft, insbesondere Saudiarabien, lebt
in Intoleranz und Arroganz anderstartigen Gesellschaften gegenüber.
In diesem Land ist es sogar verboten Gastarbeiter(meist muslimische)
auch nur anzusprechen. Das in einem solchen Klima Terroristen
gedeihen wundert mich nicht.
> das problem liegt wo anders: dem westen ist jede kultur angenehm, die
> keine probleme macht, letztlich sich in folklore und volkstanzgruppen
> erschöpft. sowie jemand widerspruch anmeldet oder sich sogar gegen
> einmischung wehrt, wirds abqualifiziert... das fremde muß man
> aushalten; wenn mans genießen kann, ist es schon denaturiert. (daß
> das auzuhaltende fremde auch interessant, schön, lebenswert oder was
> auch immer ist oder sein kann, will ich hier gar nicht diskutieren.)
Der "Westen" ist sicherlich sehr dominant was den "way of life"
angeht. Jedoch führt er deswegen keine Kriege. Viel eher tut er das
aus strategischen und wirtschaftlichen Überlegungen. Das man die
chinesische oder japanische Kultur abwerten würde weil sie sich dem
westlichen Lebensstil nur gering anpasst ist mir jedoch nicht
bekannt. Im Gegenteil, etliche asiatische Elemente haben Eingang in
die "westliche" Kultur gefunden. Der "Westen" ist selbstbewussten
wehrhaften anderen Kulturen also nicht automatisch feindlich
gesonnen.
>
> und zum bösen: wenn du etwas über den zusammenhang von sprache,
> denken und handlungen, letztlich auch politik lernen und erfahren
> möchtest: victor klemperer "lti". kostet nur ne handvoll euro, reclam
> leipzig, ist aber ne anschaffung fürs leben.
> gruß c.
Da Herr Klemperer bereits 1960 verschied, ist es gut möglich das er
die aktuellen Erkenntnisse der Verhaltensforschung nicht
berücksichtigt hat. Diese Testergebnisse haben zum Umsturz des
wissenschaftlichen Dogmas geführt, dass das Lügen und Betrügen eine
rein menschliche Eigenschaft sind. Wie und was ein solcher Schimpanse
denkt, wenn er seine Artgenossen betrügt, das weis bis jetzt niemand.
> es bleibt trotzdem unfug. am grünen tisch mag man ja gern mit
> definitionen jonglieren, kein problem, aber wenn schon rötzer solche
> fehler macht, dann stimmt mich das bedenklich. wikipedia kann zehnmal
> eine definition aufstellen, mit der man jede handlung und jedes
> phänomen in der kultur unterbringt, deshalb entsteht daraus noch
> keine KULTUR des terrorismus, er mag ein kulturelles phänomen sein,
> aber keine KULTUR. angekommen? kultur in diesem kontext würde
> bedeuten, terrorismus wäre das leitereignis der betreffenden kultur,
> das phänomen, was alle anderen prägt und führt und das ist definitiv
> unsinn.
Das ist das Problem wenn man sich der Definition verweigert und
Wörter selbst interpretiert - man redet aneinander vorbei. Für Dich
scheint Kultur nur die feingeistigen Spizenleistungen von Menschen zu
sein, für mich ist der Begriff deutlich weiter gesteckt.
Die arabisch islamische Gesellschaft, insbesondere Saudiarabien, lebt
in Intoleranz und Arroganz anderstartigen Gesellschaften gegenüber.
In diesem Land ist es sogar verboten Gastarbeiter(meist muslimische)
auch nur anzusprechen. Das in einem solchen Klima Terroristen
gedeihen wundert mich nicht.
> das problem liegt wo anders: dem westen ist jede kultur angenehm, die
> keine probleme macht, letztlich sich in folklore und volkstanzgruppen
> erschöpft. sowie jemand widerspruch anmeldet oder sich sogar gegen
> einmischung wehrt, wirds abqualifiziert... das fremde muß man
> aushalten; wenn mans genießen kann, ist es schon denaturiert. (daß
> das auzuhaltende fremde auch interessant, schön, lebenswert oder was
> auch immer ist oder sein kann, will ich hier gar nicht diskutieren.)
Der "Westen" ist sicherlich sehr dominant was den "way of life"
angeht. Jedoch führt er deswegen keine Kriege. Viel eher tut er das
aus strategischen und wirtschaftlichen Überlegungen. Das man die
chinesische oder japanische Kultur abwerten würde weil sie sich dem
westlichen Lebensstil nur gering anpasst ist mir jedoch nicht
bekannt. Im Gegenteil, etliche asiatische Elemente haben Eingang in
die "westliche" Kultur gefunden. Der "Westen" ist selbstbewussten
wehrhaften anderen Kulturen also nicht automatisch feindlich
gesonnen.
>
> und zum bösen: wenn du etwas über den zusammenhang von sprache,
> denken und handlungen, letztlich auch politik lernen und erfahren
> möchtest: victor klemperer "lti". kostet nur ne handvoll euro, reclam
> leipzig, ist aber ne anschaffung fürs leben.
> gruß c.
Da Herr Klemperer bereits 1960 verschied, ist es gut möglich das er
die aktuellen Erkenntnisse der Verhaltensforschung nicht
berücksichtigt hat. Diese Testergebnisse haben zum Umsturz des
wissenschaftlichen Dogmas geführt, dass das Lügen und Betrügen eine
rein menschliche Eigenschaft sind. Wie und was ein solcher Schimpanse
denkt, wenn er seine Artgenossen betrügt, das weis bis jetzt niemand.