Charly99 schrieb am 30. Juni 2004 11:37
> Der Artikel beschäftigt sich nunmal mit der Entwicklung des
> islamischen Terrors.
Falsch. Er beschäftigt sich mit dem Freiheitskampf der Massen,
vorwiegend in arabischen Staaten. Er nennt das bloß anders.
> Nirgends geht daraus hervor das dies der einzige
> Terror auf dieser Welt ist.
Das ist richtig. Aber der Eindruck wird durchaus erweckt. Wie gesagt,
ein Hinweis auf zionistische und angelsächsisch-protestantische
Staatsterrorkulturen oder katholisch-keltische
Freiheitsterrorkulturen (Irland). wäre dann schon sehr verdienstvoll
gewesen. Im Übrigen gibt es auch diese genausowenig wie islamischen
Terror. Sondern es gibt lediglich den Gegensatz zwischen Herrschern
und Beherrschten, zwischen Kapital und Arbeit.
> Der Ausdruck der "muslimischen
> Terrorkultur" ist deswegen durchaus zulässig, wenn auch provokant.
Samuel P. Huntingtion, Chefideologe des Kapitals, hätte i.d.T. seine
Freude daran.
> Es
> sei denn Du willst bestreiten das es einen islamisch motivierten
> Terror überhaupt gibt.
a) Was ist Deiner Auffassung nach überhaupt Terror? Du mußt diesen
Begriff sinnvoll definieren und klar von Freiheitskampf abgrenzen
können, ansonsten operierst Du mit einem Wort, das Du nicht verstehst
und darum sinnentleert ist.
b) Es gibt i.d.T. Gewaltakte im Mittleren Osten, die einem
Sektenglauben entspringen. Da sind auf der einen Seite gierige
Raubritter aus Nordamerika, die mit Flamme und Schwert für Gott und
Vaterland den den stinkenden Araber mit Clusterbomben und
DU-Geschossen in den Sand treten, um ihm sein schwarzes Gold zu
rauben. Dann gibt es da noch eine archaische Sekte, die sich selbst
für das auserwählte Volk hält (von da ist bis zur Herrenrasse nicht
mehr weit) und die wehrlose Menschen in Ghettos zusammentreibt,
Zivilisten mit Raketenanschlägen ermordet, einen
"antipalästinensischen Schutzwall" errichtet und auch sonst keine
Hemmungen kennt, die Nachbarländer zu bombardieren und Landraub zu
begehen. In dem von dieser Sekte okkupierten Gebiet ist der
Ministerpräsident ein Kriegsverbrecher und der Ministerpräsident von
1980 war ein klassischer "Terrorist" aus dem Bilderbuch. So. Und dann
gibt es i.d.T. die fremdbestimmten und unterdrückten Araber, die sich
mit den beiden o.g. unsympatischen Sektierern herumschlagen mussen.
c)
> Die Grenzen, was als islamischer Terror oder als politischer
> (Freiheitskampf-Selbstbestimmung) Terror bezeichnet wird, ist
> fliessend.
Tja, und weil das so ist, ist der Begriff des Terrors unbrauchbar.
Weil Du und Ich und mein Nasenbär jeweils etwas anderes darunter
verstehen.
> Für mich ist islamischer Terror nicht nur die
> Bombenlegenden Verrückten, sondern auch wenn Christen in Saudiarabien
> bei der Ausübung ihres Glaubens (Gottesdienst in privaten Räumen)
> verhaftet und eingesperrt werden. Die arabisch islamische Welt hat
> meiner Meinung nach ein grundlegendes Toleranzproblem.
Dein Terrorbegriff in allen Ehren. Nur existiert der Staat
Saudi-Arabien allein wegen der Unterstützung durch die VSA. Die haben
über die dort stattfindenden Greul stets gütig hinweggesehen und den
Scheichs auch immer anständig Waffen geliefert. Solange nur das Öl
immer gut und billig geflossen ist.
> "In seinem im Internet kursierenden Brief drückt Sarkawi zudem
> explizit sein Befremden darüber aus, dass "ein freier Muslim ... ein
> Soldat bei den Sklaven des Kreuzes sein kann". Gegen solche "vom
> Glauben Abgefallenen", so der Terrorchef, gelte es in jedem Fall,
> "das Urteil Gottes zu vollstrecken". Gemeint ist damit die nach
> islamischem Recht vorgeschriebene Todesstrafe."
>
> Besonders den letzten Satz finde ich ziehmlich abschreckend.
Der Spiegel interpretiert also irgendwelche Drohungen unklarer
Herkunft ("kursiert") irgendwelcher Leute, die niemand kennt.
Weiterhin unsterstellt der Spiegel, daß die Formulierung "Urteil
Gottes" synonym mit der Todesstrafe sei. Dies kann der Spiegel
sicherlich mit Belegen untermauern, ansonsten würde er sich nicht zu
derart waghalsigen Behauptungen versteigen. Dummerweise bringt er
allerdings keine Belege. Riecht also wieder mal unanständig nach
Propaganda.
Eine
> Religionsgemeinschaft, welche Ihre "Aussteiger" (vom Glauben
> abgefallene) mit dem Tode bestraft, ist für mich nicht akzeptabel.
> Man stelle sich den Aufschrei bei uns vor, wenn eine christliche
> Kirche vergleichbare Regeln hätte.
1.) Die beiden in Deutschland ansässigen Großsekten stellen
Haßprediger, die den Soldaten der Bundeswehr ihre Skrupel ausreden,
wenn sie auf Afghanen oder Serben schießen sollen. Aus den Cockpits
der deutschen ECR-Tornados und den Gewehrläufen des KSK werden dann
"Aussteiger" mit dem Segen des Christengottes und seiner
Stellvertreter mit dem Tode bestraft. Atheisten (in Serbien) und
Muslime (in Afghanistan).
2.) Bush selbst sprach bei seinen Imperialkriegen gegen Afghanistan
und dem Irak von einem "Kreuzzug gegen das Teuflische" ("crusade
against the evil"). Gleich zwei christliche Metaphern in vier Worten.
Widerspruch von den im nordamerikanischen Raum dominanten
protestantischen Sekten: Aber nein. Auch in der Armee aus "Gottes
eigenem Land" ("god's own country") sind Haßprediger unterwegs, die
GI Jim auf den Krieg einschwören.
mfG, yossarian
> Der Artikel beschäftigt sich nunmal mit der Entwicklung des
> islamischen Terrors.
Falsch. Er beschäftigt sich mit dem Freiheitskampf der Massen,
vorwiegend in arabischen Staaten. Er nennt das bloß anders.
> Nirgends geht daraus hervor das dies der einzige
> Terror auf dieser Welt ist.
Das ist richtig. Aber der Eindruck wird durchaus erweckt. Wie gesagt,
ein Hinweis auf zionistische und angelsächsisch-protestantische
Staatsterrorkulturen oder katholisch-keltische
Freiheitsterrorkulturen (Irland). wäre dann schon sehr verdienstvoll
gewesen. Im Übrigen gibt es auch diese genausowenig wie islamischen
Terror. Sondern es gibt lediglich den Gegensatz zwischen Herrschern
und Beherrschten, zwischen Kapital und Arbeit.
> Der Ausdruck der "muslimischen
> Terrorkultur" ist deswegen durchaus zulässig, wenn auch provokant.
Samuel P. Huntingtion, Chefideologe des Kapitals, hätte i.d.T. seine
Freude daran.
> Es
> sei denn Du willst bestreiten das es einen islamisch motivierten
> Terror überhaupt gibt.
a) Was ist Deiner Auffassung nach überhaupt Terror? Du mußt diesen
Begriff sinnvoll definieren und klar von Freiheitskampf abgrenzen
können, ansonsten operierst Du mit einem Wort, das Du nicht verstehst
und darum sinnentleert ist.
b) Es gibt i.d.T. Gewaltakte im Mittleren Osten, die einem
Sektenglauben entspringen. Da sind auf der einen Seite gierige
Raubritter aus Nordamerika, die mit Flamme und Schwert für Gott und
Vaterland den den stinkenden Araber mit Clusterbomben und
DU-Geschossen in den Sand treten, um ihm sein schwarzes Gold zu
rauben. Dann gibt es da noch eine archaische Sekte, die sich selbst
für das auserwählte Volk hält (von da ist bis zur Herrenrasse nicht
mehr weit) und die wehrlose Menschen in Ghettos zusammentreibt,
Zivilisten mit Raketenanschlägen ermordet, einen
"antipalästinensischen Schutzwall" errichtet und auch sonst keine
Hemmungen kennt, die Nachbarländer zu bombardieren und Landraub zu
begehen. In dem von dieser Sekte okkupierten Gebiet ist der
Ministerpräsident ein Kriegsverbrecher und der Ministerpräsident von
1980 war ein klassischer "Terrorist" aus dem Bilderbuch. So. Und dann
gibt es i.d.T. die fremdbestimmten und unterdrückten Araber, die sich
mit den beiden o.g. unsympatischen Sektierern herumschlagen mussen.
c)
> Die Grenzen, was als islamischer Terror oder als politischer
> (Freiheitskampf-Selbstbestimmung) Terror bezeichnet wird, ist
> fliessend.
Tja, und weil das so ist, ist der Begriff des Terrors unbrauchbar.
Weil Du und Ich und mein Nasenbär jeweils etwas anderes darunter
verstehen.
> Für mich ist islamischer Terror nicht nur die
> Bombenlegenden Verrückten, sondern auch wenn Christen in Saudiarabien
> bei der Ausübung ihres Glaubens (Gottesdienst in privaten Räumen)
> verhaftet und eingesperrt werden. Die arabisch islamische Welt hat
> meiner Meinung nach ein grundlegendes Toleranzproblem.
Dein Terrorbegriff in allen Ehren. Nur existiert der Staat
Saudi-Arabien allein wegen der Unterstützung durch die VSA. Die haben
über die dort stattfindenden Greul stets gütig hinweggesehen und den
Scheichs auch immer anständig Waffen geliefert. Solange nur das Öl
immer gut und billig geflossen ist.
> "In seinem im Internet kursierenden Brief drückt Sarkawi zudem
> explizit sein Befremden darüber aus, dass "ein freier Muslim ... ein
> Soldat bei den Sklaven des Kreuzes sein kann". Gegen solche "vom
> Glauben Abgefallenen", so der Terrorchef, gelte es in jedem Fall,
> "das Urteil Gottes zu vollstrecken". Gemeint ist damit die nach
> islamischem Recht vorgeschriebene Todesstrafe."
>
> Besonders den letzten Satz finde ich ziehmlich abschreckend.
Der Spiegel interpretiert also irgendwelche Drohungen unklarer
Herkunft ("kursiert") irgendwelcher Leute, die niemand kennt.
Weiterhin unsterstellt der Spiegel, daß die Formulierung "Urteil
Gottes" synonym mit der Todesstrafe sei. Dies kann der Spiegel
sicherlich mit Belegen untermauern, ansonsten würde er sich nicht zu
derart waghalsigen Behauptungen versteigen. Dummerweise bringt er
allerdings keine Belege. Riecht also wieder mal unanständig nach
Propaganda.
Eine
> Religionsgemeinschaft, welche Ihre "Aussteiger" (vom Glauben
> abgefallene) mit dem Tode bestraft, ist für mich nicht akzeptabel.
> Man stelle sich den Aufschrei bei uns vor, wenn eine christliche
> Kirche vergleichbare Regeln hätte.
1.) Die beiden in Deutschland ansässigen Großsekten stellen
Haßprediger, die den Soldaten der Bundeswehr ihre Skrupel ausreden,
wenn sie auf Afghanen oder Serben schießen sollen. Aus den Cockpits
der deutschen ECR-Tornados und den Gewehrläufen des KSK werden dann
"Aussteiger" mit dem Segen des Christengottes und seiner
Stellvertreter mit dem Tode bestraft. Atheisten (in Serbien) und
Muslime (in Afghanistan).
2.) Bush selbst sprach bei seinen Imperialkriegen gegen Afghanistan
und dem Irak von einem "Kreuzzug gegen das Teuflische" ("crusade
against the evil"). Gleich zwei christliche Metaphern in vier Worten.
Widerspruch von den im nordamerikanischen Raum dominanten
protestantischen Sekten: Aber nein. Auch in der Armee aus "Gottes
eigenem Land" ("god's own country") sind Haßprediger unterwegs, die
GI Jim auf den Krieg einschwören.
mfG, yossarian