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  • Prof Schnaffa

811 Beiträge seit 29.08.2009

Arten und ihr beherbergendes Ökosystem

Ich sags mal so:

Darwins Theorie von der Enstehung der Arten ist richtig, wenn man sie
vom Standpunkt der Arten als Fokus des biologischen Interesses sieht.
Arten sind durch die Integrität ihres Genoms, die weitgehende
Übereinstimmung ihrer Konstitution und die Fähigkeit untereinander
Fortpflanzungsgemeinschaften zu bilden, grundlegende,
identifizierbare Bausteine des ökologischen Ganzen.

Vom Ökosystem aus betrachtet sind Arten hingegen funktionelle
Leistungselemente und nur dann zur Teilnahme am ÖkoSystem berechtigt,
wenn sie von ihm gebraucht oder angefordert werden. Das Ökosystem
interessiert sich nicht für Gene.

Evolution kann also nur dann stattfinden, wenn sie vom System
liszensiert ist. Die Systemlogik hingegen lässt sich nicht aus der
genetischen Ausstattung der Arten ableiten, also auch nicht aus
dessen Mutationen. Das System hat die Aufgabe, den Ressourcenfluss
sicher zu stellen und zu optimieren. Dazu sucht es sich seine
Funktionselemente, also die Arten, zusammen. Es moduliert die
vorhandenen Arten so lange (oder schafft sich neue), bis es seine
systemischen Aufgaben mit ihnen erfüllen kann. Halbherzige
Leistungsträger eliminiert es schnell und gründlich. Die optimierten
Typen lässt es Leben und baut sie dauerhaft ein. Deshalb findet man
kaum Übergangsarten, sondern nur relativ statische Formen, die viele
tausend Jahre funktionieren

Die Darwinsche Theorie geht von Arten aus und erklärt deren
Wandelbarkeit. Die treibende Kraft sind aber die systemischen
Sachzwänge der Ökosysteme, die sich ihren jeweiligen
Leistungstypen-Zoo herrichten. Darwins "survival of the fittest" ist
eine artenzentrierte Verkürzung einer Evolutionstheorie. Sie ist
Reflex auf die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft und deshalb
auch von Mathus inspiriert.


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