Prof Schnaffa schrieb am 29. November 2009 19:37
> Vom Ökosystem aus betrachtet sind Arten hingegen funktionelle
> Leistungselemente und nur dann zur Teilnahme am ÖkoSystem berechtigt,
> wenn sie von ihm gebraucht oder angefordert werden. Das Ökosystem
> interessiert sich nicht für Gene.
Häh? Hat das Ökosystem jetzt auf einmal die Fähigkeit, irgendetwas zu
wollen oder in irgendeine Richtung zu streben? Das Ökosystem ist die
Summe seiner Teile, mehr nicht. Ökosysteme evolvieren nicht, ihre
Bestandteile tun es.
>
> Evolution kann also nur dann stattfinden, wenn sie vom System
> liszensiert ist. Die Systemlogik hingegen lässt sich nicht aus der
> genetischen Ausstattung der Arten ableiten, also auch nicht aus
> dessen Mutationen. Das System hat die Aufgabe, den Ressourcenfluss
> sicher zu stellen und zu optimieren.
Nein. Weder gibt es eine Systemlogik, noch hat das System irgendeine
Aufgabe. Das ist teleologischer (bitte nicht mit "theologisch"
verwechseln ;)) Unsinn.
> Dazu sucht es sich seine
> Funktionselemente, also die Arten, zusammen. Es moduliert die
> vorhandenen Arten so lange (oder schafft sich neue), bis es seine
> systemischen Aufgaben mit ihnen erfüllen kann.
Immer noch Teleologie. Das System hat keine Aufgaben.
> Halbherzige
> Leistungsträger eliminiert es schnell und gründlich. Die optimierten
> Typen lässt es Leben und baut sie dauerhaft ein. Deshalb findet man
> kaum Übergangsarten, sondern nur relativ statische Formen, die viele
> tausend Jahre funktionieren
Halbherzige Leistungsträger eliminieren? Ist dein Ökosystem die FDP,
oder was?
Das mit kaum Übergangsarten usw. ist übrigens auch Quatsch. Evolution
findet nur ziemlich langsam statt, deine "tausend Jahre" sind als
evolutionärer Zeitraum weniger als ein Augenzwinkern.
> Die Darwinsche Theorie geht von Arten aus und erklärt deren
> Wandelbarkeit. Die treibende Kraft sind aber die systemischen
> Sachzwänge der Ökosysteme, die sich ihren jeweiligen
> Leistungstypen-Zoo herrichten.
Nochmal: Einheit der Evolution ist nicht das Ökosystem! Das ist
einfach sachlich falsch. In der modernen Evolutionstheorie geht man
sogar davon aus, dass Evolution nicht einmal auf der Ebene des
Individuums ansetzt, sondern auf der Ebene einzelner Gene - dafür
gibt es einen ganzen Haufen Belege...
> Darwins "survival of the fittest" ist
> eine artenzentrierte Verkürzung einer Evolutionstheorie. Sie ist
> Reflex auf die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft und deshalb
> auch von Mathus inspiriert.
Ich nehme an, du meinst Malthus, der in der Tat ein Wegbereiter der
Theorie der natürlichen Selektion war, selbst aber mit
Naturwissenschaft nichts am Hut hatte.
Ehrlich, der alte Satz, das Spannendste an der Evolutionstheorie sei,
das jeder meint, er hätte sie verstanden, trifft immer wieder zu.
> Vom Ökosystem aus betrachtet sind Arten hingegen funktionelle
> Leistungselemente und nur dann zur Teilnahme am ÖkoSystem berechtigt,
> wenn sie von ihm gebraucht oder angefordert werden. Das Ökosystem
> interessiert sich nicht für Gene.
Häh? Hat das Ökosystem jetzt auf einmal die Fähigkeit, irgendetwas zu
wollen oder in irgendeine Richtung zu streben? Das Ökosystem ist die
Summe seiner Teile, mehr nicht. Ökosysteme evolvieren nicht, ihre
Bestandteile tun es.
>
> Evolution kann also nur dann stattfinden, wenn sie vom System
> liszensiert ist. Die Systemlogik hingegen lässt sich nicht aus der
> genetischen Ausstattung der Arten ableiten, also auch nicht aus
> dessen Mutationen. Das System hat die Aufgabe, den Ressourcenfluss
> sicher zu stellen und zu optimieren.
Nein. Weder gibt es eine Systemlogik, noch hat das System irgendeine
Aufgabe. Das ist teleologischer (bitte nicht mit "theologisch"
verwechseln ;)) Unsinn.
> Dazu sucht es sich seine
> Funktionselemente, also die Arten, zusammen. Es moduliert die
> vorhandenen Arten so lange (oder schafft sich neue), bis es seine
> systemischen Aufgaben mit ihnen erfüllen kann.
Immer noch Teleologie. Das System hat keine Aufgaben.
> Halbherzige
> Leistungsträger eliminiert es schnell und gründlich. Die optimierten
> Typen lässt es Leben und baut sie dauerhaft ein. Deshalb findet man
> kaum Übergangsarten, sondern nur relativ statische Formen, die viele
> tausend Jahre funktionieren
Halbherzige Leistungsträger eliminieren? Ist dein Ökosystem die FDP,
oder was?
Das mit kaum Übergangsarten usw. ist übrigens auch Quatsch. Evolution
findet nur ziemlich langsam statt, deine "tausend Jahre" sind als
evolutionärer Zeitraum weniger als ein Augenzwinkern.
> Die Darwinsche Theorie geht von Arten aus und erklärt deren
> Wandelbarkeit. Die treibende Kraft sind aber die systemischen
> Sachzwänge der Ökosysteme, die sich ihren jeweiligen
> Leistungstypen-Zoo herrichten.
Nochmal: Einheit der Evolution ist nicht das Ökosystem! Das ist
einfach sachlich falsch. In der modernen Evolutionstheorie geht man
sogar davon aus, dass Evolution nicht einmal auf der Ebene des
Individuums ansetzt, sondern auf der Ebene einzelner Gene - dafür
gibt es einen ganzen Haufen Belege...
> Darwins "survival of the fittest" ist
> eine artenzentrierte Verkürzung einer Evolutionstheorie. Sie ist
> Reflex auf die kapitalistische Konkurrenzgesellschaft und deshalb
> auch von Mathus inspiriert.
Ich nehme an, du meinst Malthus, der in der Tat ein Wegbereiter der
Theorie der natürlichen Selektion war, selbst aber mit
Naturwissenschaft nichts am Hut hatte.
Ehrlich, der alte Satz, das Spannendste an der Evolutionstheorie sei,
das jeder meint, er hätte sie verstanden, trifft immer wieder zu.