Ansicht umschalten
Avatar von Thomas Damrau
  • Thomas Damrau

4 Beiträge seit 27.09.2023

Thema verfehlt

Sorry, aber vielleicht sollten wir einmal einen Schritt zurücktreten und über Sport im allgemeinen diskutieren,

Wenn ich Radio oder TV einschalte, geht es um deutsche AthletInnen, die irgendwas gewinnen oder eben nicht gewinnen. Der Rest der Olympische Spiele findet in den Medien nicht statt.
Der Rest der Wettbewerbe ist nur interessant, wenn die Frage aufkommt: War der Wettbewerb fair? Oder wurde gedopt oder stimmt etwas nicht mit der Genetik/dem Hormonhaushalt/den "Enhancern" der WettbewerberInnen?

Der Wettbewerb selbst wird selten in Frage gestellt. Warum ist es wirklich wichtig, ob Hermine aus Gelsenkirchen oder Aisha aus Ägypten gewinnt? Die Olympischen Spiele sind eine reine Kommerzveranstaltung - die Manipulation durch Doping oder was auch immer ist Teil des Spiels: Wir wollen gewinnen - egal, mit welchen Mitteln - und wären enttäuscht, wenn unsere AthletInnen nicht auch getrixt hätten. Da ist der Hormonhaushalt ist ein heuchlerischer Aufhänger, um über Fairness zu diskutieren.

Viel sinnvoller wäre eine Diskussion um den Sinn solcher Wettbewerbe: Müssen sich junge Menschen wirklich um Olympia-/Weltmeister-titel schlagen und dabei ihren Körper ruinieren? Oder gehört das nicht zu einer Strategie von "Brot und Spiele", die ZuschauerInnen z.B. von den Haushaltsstreits in Deutschland ablenken soll? Sicher ist es für die AthletInnen lukrativ, sich körperlich zu ruinieren, um sich für eine gewisse Zeit Aufmerksamkeit und Werbeeinahnen zu sichern. Aber warum machen wir Zuschauer dabei mit?

Politisch hat hat Urban Priol das Prinzip sehr gut beschrieben: "Tor für Deutschland" - und während das Volk noch jubelt, kann die Regierung irgendeinen Schwachsinn verabschieden, ohne dass sich Widerstand regt.

Ich schaue mir diesen Olympia-Unfug nicht an.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten