Hallo Hagjo
Wie Du zu Deiner Meinung kommst, kann ich nachvollziehen.
Die Frage ist, was ist wichtiger, der "vollständige" Erhalt eines Staates oder das (Über-)Leben der Menschen. Der Kampf gegen Hitler war ja in erster Linie der gegen einen tollwütigen Weltzerstörer, dem ging es (bei weitem) nicht nur um Friesland, Polen, das Tessin. Gegen einen Hitler zu kämpfen fände ich auch heutzutage richtig.
Was im Osten der Ukraine passiert, ist aber prinzipiell etwas anderes, es dient einer dort lebenden Volksgruppe, die mit "Ihrem" Staat nicht zufrieden ist und von diesem auch nicht gut behandelt, i.e. jahrelang beschossen worden ist. In etwa vergleichbar mit den Kurden oder den muslimischen Unabhängigkeitsbestrebungen im Süden der Philippinen. Und auch anders herum gesehen ist es nicht gut: Die Rohinja in Mianmar werden von ihrer Regierung bekämpft, der Donbass wurde jahrelang auf Kiewer Befehl beschosen.
Was zählt in einem solchen Fall die vollständige Integrität eines Staates? Davon profitieren die, die auch sonst profitieren - für die einfachen Menschen bedeutet es jetzt den "Helden"tod, brutales sterben. Bislang sind vermutlich über 100.000 Menschen gestorben und zu "Versehrten" ohne Arme, Beine etc. gemacht worden.
Wer profitiert (finanziell) davon?
Mir kommt es so vor als würden die Menschen immer dazu beeinflusst irgendwelche "nationalen", "patriotischen" Gefühle zu haben. What is it good for? Einem Donbass-Arbeiter wird es egal sein, ob sein Chef und sein Bürgermeister russisch oder ukrainisch sind - dem kommt es darauf an, dass er nicht erschossen wird.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.06.2023 09:50).