Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Analyse und die Prognosen der Autoren zutreffen. Mich beunruhigt z.B. folgendes:
Denn aufgrund der zunehmenden Abnutzung der ukrainischen Streitkräfte wächst das Risiko, dass der Krieg in der Ukraine zu einem europäischen Krieg um die Ukraine eskaliert.
Vor ziemlich genau einhundert Jahren ist schon einmal ein Konflikt im Südosten Europas zu einem (dem ersten) großen Krieg eskaliert, welcher dann mit der Zerstörung der europäischen Ordnung endete. Bei aller Entrüstung über die Verletzung des Völkerrechtes usw. usf. sollten die Gefahren aus maximalistischen Kriegszielen und zunehmender Verbitterung bei den kämpfenden Seiten berücksichtigt werden. Hier ein Beispiel für die solche maximalistischen Kriegsziele:
Ukraine must not only achieve battlefield success in its upcoming counteroffensives; it must secure more than orderly Russian withdrawals following cease-fire negotiations. To be brutal about it, we need to see masses of Russians fleeing, deserting, shooting their officers, taken captive, or dead. The Russian defeat must be an unmistakably big, bloody shambles.
https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2023/05/ukraine-victory-russia-defeat/674112/
Sorry, aber da wird mir ganz anders. Nach dem erwähnten ersten Weltkrieg gab es zwei solcher Niederlagen - Russland und Deutschland - mit Meutereien, blutigen Bürgerkriegen und einer Wiederholung auf höherer Ebene nur 20 Jahr später. Kann das wirklich unser Ziel sein??? Oder sollten wir doch eine andere Exit-Strategie vorbereiten???