https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/russlands-wirtschaft-schrumpft-im-zweiten-quartal-18204774.html
Die Sanktionen des Westens zeigen sich auch in den offiziellen Statistiken Moskaus deutlich: Das Bruttoinlandsprodukt vermindert sich merklich. Und der Rückgang hat sich sogar beschleunigt.
„Nicht erstaunlich, dass sich diese Fehlverständnisse halten“
Die offiziellen russischen Statistiken belegen, was gerade erst Fachleute der amerikanischen Yale-Universität errechnet hatten: Dass die russische Wirtschaft deutlich stärker unter den Sanktionen des Westens leidet als gelegentlich dargestellt. Zu zuweilen durchaus optimistischen Deutung der russischen Wirtschaftsentwicklung schrieben die Forscher um Jeffrey Sonnenfeld: „Das ist einfach unwahr – und ein Ausdruck eines weit verbreiteten, aber tatsächlich falschen Verständnisses, wie sich die russische Wirtschaft angesichts des Exodus von über 1000 globalen Unternehmen und westlicher Sanktionen hält.“
Sie übten dabei deutliche Kritik an der Art und Weise, wie zumal im Westen mit selektiven Daten aus Russland umgegangen werde. „Es ist nicht erstaunlich, dass sich diese Fehlverständnisse halten. Seit der Invasion ist die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten durch den Kreml sehr selektiv, indem ungünstige Metriken wegfallen und nur solche veröffentlicht werden, die vorteilhafter sind. Diese von Putin ausgewählten Statistiken werden dann quer durch die Medien verbreitet und von wohlmeinenden, aber leichtsinnigen Experten verwendet, um Prognosen zu erstellen, die übertrieben und unrealistisch vorteilhaft für den Kreml ausfallen.“