Für mich ist die Menge an Zeugen und deren Aussagen zu groß, um noch kontrollierbar zu sein. Es fand ja in der Öffentlichkeit statt. Vor den Menschen vor Ort musst du das ja alles verstecken, dass dort etwas inszeniert werden soll und dann auch noch die Durchführung. Sonst ist das Risiko zu groß, dass sich einer verquasselt, einer Bilder oder gar Videos macht (ein Handy oder eine Kamera haben auch da viele Leute dabei).
Als "Inszenierer" kannst du nicht sicherstellen, dass die Ermittler genau nur die Leute befragen, die mit denen kooperieren UND auch noch den Fragen geschulter Ermittler standhalten, sich nicht in Widersprüche verstricken etc. Das halte ich einfach nicht für möglich. Du hast da vor Ort ja keine trainierten Spione oder Agenten, sondern normale Zivilisten.
Auch wieder aus dem Kopf heraus, die Ermittler wollten gerne die Piloten der Maschinen der syrischen Luftwaffe befragen, die für einen Flug nach Douma in Frage kamen. Diese waren aber nun "MIA" (Missing in Action). Und DAS macht für mich Sinn, eine Befragung dieser Piloten zu unterbinden, denn die Gefahr, dass einer entweder sein Gewissen erleichtern möchte oder sich schlicht verquasselt, ist sehr groß, wenn er auf geschulte Ermittler trifft, denen schon kleine Widersprüche auffallen.
Edit: Um das nochmal klarzustellen. Obwohl ich solche Dinge schreibe, wie "einer quasselt immer", meine ich tatsächlich eine größere Zahl. Ein Zeuge ist immer unzuverlässig, egal, was er sieht oder hört. Nur aus einer größeren Menge ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.09.2021 10:51).