In den hiesigen Medien wird immer empört berichtet, dass Russland dieses oder jenes als "Waffe" einsetzen würde. Unterstellt ist damit, dass der zivile Gegenstand (Gas, Erdöl, Energie, Dünger, Getreide, ...) sich einerseits als Waffen einsetzen lässt, weil man die Gegenseite mit ihrer Abhängigkeit erpressen kann. Und das das andererseits Russland nicht zusteht.
Dass sich Handelbeziehung nutzen lassen, um in andere Staaten hinzuregieren, die zu erpressen, oder gar sie zu ruinieren, ist nicht unbekannt, und wird vom Westen auch schon immer so betrieben. Zur eine Seite achtet man drauf, dass man möglichst wenig erpressbar ist, zum anderen werden andere Staaten möglichst in die Abhängigkeit getrieben.
Das Ideal ist ein Handels"partner", der auf Gedeih und Verderb von einem abhängig ist, während man selber diesen Partner beliebig tauschen kann. Klappt halt nur nicht immer.
Aktuell versuchen die USA ihre politische Macht dafür zu nutzen, per Sanktionen Chinas Chipindustrie aus dem Rennen zu werfen. Das findet zwar nicht überall Beifall, aber die Kritik daran ist doch sehr verhalten.
Nennen tut man das Ganze übrigens "Imperialismus".