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  • Feldor

286 Beiträge seit 05.09.2023

Der Klimawandel ist real - die Debatte ist aber zu einseitig

Der Klimawandel ist natürlich real. Die Debatte ist dennoch einseitig, da mögliche negative Folgen vereinzelter Klimaschutzmaßnahmen häufig nicht ausreichend diskutiert werden. Mir stellen sich z.B. folgende Fragen, auf die nur selten eingegangen wird:
1. Wie realistisch ist es überhaupt, den Klimawandel aufzuhalten? Selbst wenn ein einzelnes Land, sagen wir Deutschland, seinen Co2-Ausstoß halbieren würde, der Effekt auf den globalen Co2-Ausstoß wäre zu vernachlässigen. Wie sollen also die Staaten der Welt hier zu einer Einigung kommen?
2. Wird durch Maßnahmen, die stark den Alltag der Menschen einschränken oder ihnen hohe finanzielle Belastungen aufbürden (siehe Habecks Wärmepumpen-Pflicht), nicht eher das Gegenteil erreicht, da viele Leute sich auf diese Weise vom Klimaschutz abwenden?
3. Viele aufstrebende Schwellenländer werden aufgrund ihrer positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Zukunft mehr Co2 ausstoßen - das geht unvermeidbar mit der Industrialisierung einher. Hat der Westen überhaupt moralisch das Recht, anderen Ländern hier Vorgaben zur Co2-Neutralität zu machen, oder ihnen vorzuschreiben, auf eine Steigerung ihres Co2-Ausstoßes zu verzichten, obwohl diese Länder deutlich weniger Co2-Emissionen aufweisen als westliche Industrieländer? Kann man von Schwellenländern erwarten, zugunsten des Klimas auf ihre wirtschaftliche Entwicklung zu verzichten?
4. Wäre es nicht denkbar, die Auswirkungen des Klimawandels durch einen verbesserten Katastrophenschutz in den Griff zu bekommen? Ließen sich nicht z.B. die Folgen eines Anstiegs des Meeresspiegels durch Eindeichung von Küstengebieten und generell besseren Hochwasserschutz bewältigen? Hierzu benötigt man natürlich Geld - wäre es daher für einige Länder nicht sogar schädlicher, wenn sie zugunsten des Klimas auf wirtschaftliche Entwicklung verzichten und sich dann den verbesserten Katastrophenschutz gar nicht leisten können?

All diese Fragen werden von der Klimaschutzbewegung häufig nicht beachtet, sind aber unerlässlich. Maßnahmen, die in einem Bereich vielleicht gut sind, können in einem anderen Bereich so schädlich sein, dass sie unterm Strich dann doch nicht positiv zu bewerten sind. Ich plädiere daher für solche Maßnahmen, die offensichtlich keine negativen Auswirkungen z.B. auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes haben, sehe das aber kritisch, sobald damit eine Deindustrialisierung oder (im Falle der Entwicklungsländer) eine Verhinderung der Industrialisierung verbunden ist.

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